Harmlose Spieler, tobende Fans: 1860 und die Angst vor dem Alptraum 3. Liga

13.04.2015 | Stand 13.04.2015, 9:14 Uhr

Vergeblich versuchte Torsten Fröhling (kleines Bild) seine Mannschaft anzutreiben. − Foto: dpa

Für 1860 München wird die Lage im Abstiegskampf immer kritischer. Coach Torsten Fröhling verzweifelt zusehends an seinen Fußball-Profis. "Das darf man sich als Spieler nicht gefallen lassen", haderte der Trainer nach dem ernüchternden 0:2 (0:1) bei Eintracht Braunschweig. Nur zwei Siege aus 14 Spielen sind in der 2. Bundesliga schon extrem schwach, das Auftreten der Münchner in Niedersachsen gab den frustrierten Anhängern den Rest. "Dass die Fans sauer sind, ist okay", meinte Fröhling, nachdem seine Schützlinge in der Gäste-Kurve die Gemüter zu beruhigen versuchten.

Die "Löwen" klammern sich im Kampf um den Klassenverbleib mittlerweile an jeden sprichwörtlichen Strohhalm. "Die Mannschaft lebt", meinte Torhüter Vitus Eicher, "das hat sie nach dem 0:2 gezeigt. Das macht mir für die kommen-den Spiele Hoffnung." Trainer Fröhling stimmte dem nur bedingt zu und übte deutliche Kritik am Auftritt seiner Truppe. "Wenn heute unser Torhüter der beste Mann war, dann heißt das schon was", bemerkte er am Samstag vielsagend.

Nach den Treffern von Hendrik Zuck (5. Minute) und Jan Hochscheidt (47.) war die Partie vor 22 050 Zuschauern de facto schon gelaufen. "Solche Gegentore, wie wir sie bekommen, sind enttäuschend. Wir alle sind nicht aggressiv genug", fand Christopher Schindler. Rodri scheiterte bei der besten Chance an Keeper Rafal Gikiewicz (38.).

"Das 0:2 hat uns endgültig das Genick gebrochen. Es reicht einfach nicht, nur 30 Minuten Vollgas zu geben", rügte der Trainer, der als dritter Übungsleiter an der Grünwalder Straße nach Ricardo Moniz und Markus von Ahlen das Team auch nicht in die Spur bekommt.

Beim Blick auf die Tabelle der 2. Liga übte sich Fröhling in Zweckoptimismus. "Noch ist keiner groß weit weg", bemerkte er vor den anstehenden Partien daheim gegen den VfL Bochum und auswärts gegen Fortuna Düsseldorf.

Dann müssen die "Löwen" entschlossener und konzentrierter auftreten, wollen sie dem Alptraum 3. Liga nicht weiter entgegenschlittern. "Wir müssen mit mehr Selbstvertrauen auftreten und zeigen, dass wir unbedingt punkten wollen", forderte Abwehrspieler Kai Bülow.