Hamberger wird Chef: So sieht der neue Fußball-Kreis West aus – und was Dr. Koch mit den Vereinen plant

05.12.2017 | Stand 19.09.2023, 0:15 Uhr

"Ihr habt diese Strukturreform in großartiger Art und Weise hinbekommen." Das sagte Dr. Rainer Koch (links) und gratulierte Rudolf Hamberger zur Wahl zum ersten Kreisvorsitzenden des Fußballkreises West. − Foto: Nadler

Der Weg in ein neues Fußballzeitalter ist bereit. Der neue Spielkreis West wurde am vergangenen Montagabend im Bürgersaal Ergolding von 346 Vereinsvertretern auf solide Beine gestellt. Erster Kreisvorsitzender ist Rudolf Hamberger (Pilsting), erster Kreisspielleiter Christian Eichhorn (Hohenthann).

"Wir setzen uns aus drei Kreisen zusammen, die bisher gut funktioniert haben. Wir können diese neue, große Herausforderung nur gemeinsam meistern," warb Hamberger nach seiner Wahl um Unterstützung bei den Vereinen. Erster Gratulant war Dr. Rainer Koch, BFV-Präsident und DFB-Vize. Koch gratulierte Niederbayern: "Ihr habt diese Strukturreform in großartiger Art und Weise hinbekommen." Besonders dankte er hierbei Bezirksvorsitzenden Christian Engl.

Wegen nachlassender Mannschaftszahlen und Vereinen war der Bezirk Niederbayern gezwungen, sich neu aufzustellen. Aus den vier Kreisen Passau, Straubing, Bayerwald und Landshut werden ab nächster Spielsaison die Kreise Ost und West. Am Montag stellte sich der Westkreis auf, am Montag, 11. Dezember, folgt der Kreistag Ost in Deggendorf. Zum Westkreis gehört der bisherige Fußballkreis Landshut, hinzu kamen die Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Das sind 222 Vereine mit 1349 Mannschaften, drei Schiedsrichtergruppen und 740 Schiris.

Christian Eichhorn ist derzeit Kreisspielleiter Straubing und wird künftig den Kreis West als Spielleiter führen. Kreisjuniorenleiter wird Thomas Klenner (Schulpfarrer aus Geiselhöring), Frauen- und Mädchenbeauftragter Bernhard Kumpfmüller, der als Spieler von mehreren Landshuter Vereinen bekannt ist. Der bereits gewählte Kreisobmann Christoph Falterer (Landshut) wurde bestätigt.

Präsident Koch erklärte in seiner Präsentation, wie wichtig es für die Vereine sei, den Weg der Digitalisierung mitzumachen. Unter dem Motto "Den Ball ins Netz" erklärte er, welche Hilfestellung der Verband den Vereinen anbiete, um den Amateurfußball besser darzustellen und zu vermarkten. Koch stellte klar: "Die Zuschauerzahlen werden nicht mehr zunehmen, aber jeder Verein hat die Möglichkeit, drei, vier Spiele so zu organisieren, dass einmal 500 oder 1000 Zuschauer kommen." Er fügte hinzu: "Für eine gute Zukunft werden wir uns gemeinsam anstrengen müssen. Dem Amateurfußball in Bayern geht es immer noch gut, er ist ein wichtiger Teil unseres Lebens."

Um sich den Herausforderungen zu stellen, wird der Verband künftig pro Jahr 1,5 Millionen Euro mehr ausgeben. Wieso das nötig ist, erklärte Schatzmeister Jürgen Faltenbacher in einer Arbeitsgruppe mit rund 40 Vereinsvertretern, die in mehreren Diskussionen ein Ergebnis erarbeitet hatte. Alle waren sich einig: Die Ausgaben sind notwendig und daher soll jeder Verein künftig eine IT-Gebühr von rund 120€ jährlich zahlen.

Der Westkreis stimmte ab, dass die Sonderregelung abgeschafft werde, dass höherklassige Vereine in zweiten Mannschaften unabhängig von der 10-Tage-Sperre zusätzlich bis zu drei Spieler ohne Pause einsetzen dürfen (70,5%). Die Mehrheit (65,4%) ist dafür, dass A-Junioren ab ihrem 18. Geburtstag bei den Senioren eingesetzt werden dürfen. Abgelehnt mit 59,7% wurde der Vorschlag, künftig mit bis zu fünf Auswechselspielern spielen zu können. Abgelehnt wurde auch, dass die Altersstufen der Junioren neu gegliedert werden und drei Jahrgänge zu einer Juniorenklasse zusammengefasst werden.