Fairplay ist nicht oft, was es sein sollte – nämlich selbstverständlich. Jüngstes Beispiel war Leon Andreasen von Hannover 96, der mit seinem Hand-Tor in Köln (1:0) die Millionen-Bühne Bundesliga dazu nutzte, ein extrem schlechtes Vorbild abzugeben. Daher kann es nur angebracht sein, entsprechend anderes Verhalten zu würdigen. Besonders, wenn selbst unter großen Schmerzen der Fairplay-Gedanke im Vordergrund stand! Es fällt uns daher leicht, das Highlight der Woche gesondert anzukündigen: Die Aktion von Sebastian Obermeier (24) vom TV Bad Birnbach in der Kreisklasse Pocking war ganz große Klasse – Punkt.
Schon nach zwei Minuten Spielzeit kommt Obermeier im Strafraum der Haarbacher Heimelf zu Fall, Schiri Stefan Flingelli (Beutelsbach) zeigt auf den Punkt. Der vermeintlich "Gefoulte" schreit, hat heftige Schmerzen und muss mit dem Sanka ins Krankenhaus gebracht werden. Aber nicht, ohne dem Schiri zuvor – auf dem Boden liegend – klarzumachen, dass er nicht berührt worden war, sondern lediglich ausrutschte. Er will den Elfer nicht. Der 24-Jährige war auf dem seifigen Untergrund schlichtweg ausgerutscht und unglücklich aufgeprallt. Und das sagt Obermeier dem Unparteiischen auch genau so: mit ausgekugeltem Ellenbogen und überdehnten Bändern, wie sich in der Klinik herausstellen sollte!
Dass der Spieler Glück hatte und nicht zu größerem Schaden kam, liegt nach Meinung des SV Haarbach nur an dessen Ehrlichkeit. "Das war wohl seine Belohnung (...)! Respekt vom SV Haarbach und noch gute Genesung", schrieb uns Bernhard Hofer, der Abteilungsleiter des SV Haarbach. Übrigens: Kurz vor Ende der Partie, die mit 5:1 für Haarbach endete und mit dem Strafstoß nach zwei Minuten auch anders hätte laufen können, war Obermeier schon wieder zurückgekehrt. Ob dann jemand geklatscht hat, wissen wir nicht – aber er hätte es sich verdient.
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