Grandios gespielt: Simbach überrascht Top-Team Allach und schöpft wieder Hoffnung im Kampf um Klassenerhalt

09.03.2020 | Stand 09.03.2020, 12:32 Uhr

Konsequent im Abschluss: Jan Syrinek vom TSV Simbach netzte acht Mal in Allach ein. −Foto: Walter Geiring

Riesengroßer Jubel bei den Handballern des TSV Simbach! Klar hatte sich das Team insgeheim etwas Zählbares ausgerechnet, doch mit einem Erfolg beim sehr spielstarken Rangvierten TSV Allach war natürlich nicht unbedingt zu rechnen. Kapitän Fabian Schwibach boten freilich eine starke Vorstellung, beflügelt von den zahlreichen, mitgereisten Anhängern, die für eine Heimspiel-Atmosphäre sorgten, und verdienten sich schließlich den 29:25-Erfolg. Zwar bleiben die Niederbayern unverändert auf Relegationsrang elf, doch das "rettende Ufer" ist wieder in Sichtweite, zwei Zähler fehlen zum direkten Landesliga-Klassenerhalt.
Erstes Highlight war das A-Jugend-Bundesliga-Spiel zwischen dem TSV Allach und den "Füchsen" aus Berlin-Reinickendorf in der mit 600 Zuschauern gefüllten Eversbusch-Halle, davon viele aus der Innstadt. Denn: Im Team der Einheimischen spielen die Simbacher Tobias Schimpf und Vitus Baumgartner mit, beide zeigten Handball zum Zunge schnalzen.
Im Anschluss die Partie der Herren-Teams auf Landesebene. Die Stimmung in der Mannschaft vor dem Spiel könnte als locker und unaufgeregt bezeichnet werden, auf dem Papier schien das Duell entschieden, dazu fehlte der erkrankte Head-Coach Gerald Gabl. Aber dieser Eindruck war falsch – Simbach total fokussiert, ging sofort engagiert zu Werke.
Mit der besten Defensiv-Leistung in dieser Saison startete der TSV-Zug, und der zeigte den Hausherren schon bald, dass die Partie kein Selbstläufer werden wird. Fabian Schwibach, Chris Schrädobler und Andreas Hillinger organisierten die Abwehrreihe bravourös, so dass kaum Gefahr aus dem Rückraum aufkam. Auch die Anspiele in die Schnittstellen und an den Kreis wurden durch die immer besser funktionierende Abstimmung auf ein Kleinstmaß reduziert. Torhüter "the wall" Stefan Babisch vermieste den Gastgebern zudem den Tag gehörig. Er verbarrikadierte streckenweise seinen Kasten komplett und vereitelte in den ersten 15 Minuten insgesamt vier Gegenstöße. Die beiden Interims-Coaches Andreas Friese und Jan Josef waren mit der Spielweise im ersten Abschnitt hoch zufrieden.
Aus dieser stabilen Defensive konnte Simbach anders agieren als sonst, vor allem die erste Welle mit einem hervorragenden Tim Manthey und souveränen Jan Syrinek passte, die beide ihre Chancen konsequent in Zählbares verarbeiteten. Im Positionsangriff gaben Matthias Schimpf und Chris Schrädobler den Takt und die Schlagzahl und daraus erspielte sich Simbach eine sehr gut funktionierende Achse zum effizient agierenden Fabian Schwibach am Kreis. Die Rolle des Siebenmeter-Schützen übernahm wieder Matthias Schimpf – und von diesen Chancen wurde an diesem Tag keine einzige vergeben. Vier Versuche, vier Treffer.
Die Führung über die komplette Spielzeit war an diesem Tag nie ernsthaft gefährdet, auch nicht in doppelter Unterzahl kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Mit Spielfreude und einer guten Portion Selbstbewusstsein kamen die Gäste sukzessiv der Sensation näher und Tim Manthey setzte nach 60 Minuten den Schlusspunkt zum 29:25 für die Innstädter.
"Dieser Punktgewinn wird noch einmal mehr Kräfte freisetzen für die künftigen Partien, nicht nur auf mentaler Ebene", glaubt sportlicher Leiter Wolfgang Münzer. Auch personell wird sich ab dem nächsten Spieltag wieder Erleichterung einstellen. Konnte zum Beispiel Thomas Klampfer und Julian Henzel aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung nicht dabei sein, ist mit ihnen am Samstag um 18 Uhr gegen den TSV Ottobeuren wieder zu rechnen
Jonas Hennersberger hatte bereits in Allach einen Eintrag auf dem Spielbericht und wird ab sofort wieder vollständig am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen können. Auch David Kopp ist inzwischen wieder im Simbacher Heimathafen angekommen, hat in den ersten Trainingseinheiten einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und wird ebenfalls zur Verfügung stehen.
TSV Simbach, Tor: Stefan Babisch, Leopold Petschl. – Feld: Andreas Hillinger, Matthias Schimpf (6/4), Andreas Friese, Jonas Hennersberger, Chris Schrädobler (2), Timo Brunnenkann, Jan Syrinek (8), Martin Kavka (2), Marius Schachinger (3), Tim Manthey (4), Fabian Schwibach (4).

− red