2:1-Arbeistssieg gegen Rumänien
Gnabrys Knaller und Super-Joker Müller: Bayern-Stars bewahren Flick vor erstem Rückschlag

08.10.2021 | Stand 08.10.2021, 23:15 Uhr

Thomas Müller gelang der späte Siegtreffer. −Foto: dpa

Hansi Flick klatschte erleichtert in die Hände, Matchwinner Thomas Müller nahm die Gratulationen seiner Mitspieler ohne große Emotionen entgegen: Nach dem hart erkämpften 2:1 (0:1)-Arbeitssieg in der WM-Qualifikation gegen Rumänien überwog bei der deutschen Nationalmannschaft die Erleichterung. Die Aufbruchstimmung ist nicht verflogen und das WM-Ticket zum Greifen nah.

"Je früher wir uns qualifizieren, desto besser. Das war heute ein großer Schritt. Jetzt wollen wir es am Montag klarmachen", sagte Serge Gnabry, der zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich getroffen hatte (52.).

Der eingewechselte Müller traf spät zum 2:1 (81.) und verhinderte damit den ersten Rückschlag unter Bundestrainer Flick. Vor 25.000 Zuschauern im ausverkauften Volkspark hatte Ianis Hagi, der Sohn von Rumäniens Fußball-Ikone Gheorghe Hagi, bereits in der 9. Minute das 0:1 und damit das erste Gegentor in der Flick-Ära erzielt.

Durch den hart erkämpften vierten Sieg in Folge ist für Flick der Startrekord von Vorgänger Joachim Löw (5 Siege) zum Greifen nah und das Tor zur WM 2022 in Katar offen. Schon im nächsten Qualifikationsspiel am kommenden Montag (20.45 Uhr/RTL) in Nordmazedonien könnte Deutschland das Ticket zur WM 2022 vorzeitig buchen. Allerdings hatte sich die DFB-Auswahl bei der 1:2-Hinspielpleite im vergangenen März kräftig blamiert.

Flick musste kurzfristig auf seinen Kapitän Manuel Neuer verzichten, der Torhüter von Bayern München fiel wegen Adduktoren-Problemen aus. Dadurch erhielt der ewige Herausforderer Marc-Andre ter Stegen eine unverhoffte Bewährungschance - beim ersten Schuss auf sein Tor war er aber gleich geschlagen. Beim Treffer von Hagi war der Profi des FC Barcelona machtlos, die größere Schuld trugen Thilo Kehrer und Antonio Rüdiger, die den rumänischen Torschützen beim Dribbling nicht aufhalten konnten.

Nur kurz zuvor hatte Joshua Kimmich, der für den verletzten Neuer die Kapitänsbinde trug, schon für die Ausführung eines Strafstoßes bereit gestanden. Doch Schiedsrichter Cüneyt Cakir revidierte seine Elfmeter-Entscheidung nach Ansicht der Videobilder. Timo Werner war nach einem kurzen Kontakt am Fuß gegen Andrei Burca zu Boden gegangen.

Die hektische Anfangsphase schien sich auf die deutsche Mannschaft, die sich einige Fehlpässe und Unkonzentriertheiten leistete, zu übertragen. Die Rumänen, vor denen Flick vorher noch gewarnt hatte ("Die wollen Fußball spielen"), waren trotz ihrer defensiven 5-4-1-Ausrichtung zu Beginn gefährlich. Das schnelle Umschaltspiel und der direkte Zug zum Tor stellte die DFB-Abwehr vor einige Probleme.

Offensiv war das Flick-Team zwar bemüht, aber es fehlte zunächst die Zielstrebigkeit und auch das Glück, um den Abwehrblock des Gegners zu knacken. Serge Gnabry (17., 35. und 44.) und Marco Reus (33.), der in der Startelf den Vorzug vor Müller erhalten hatte, vergaben in der ersten Halbzeit gute Torchancen. Werner, der in den ersten drei Spielen unter Flick jeweils getroffen hatte, agierte insgesamt unglücklich.

Nach dem Seitenwechsel kamen die deutschen Spieler mit viel Schwung aus der Kabine, der schnelle Ausgleichstreffer durch Gnabry durch einen satten Fernschuss gab dem Team zusätzliches Selbstvertrauen. Die Rumänen wurden immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt und hatten immer mehr Mühe, die schnellen Angriffe der Gastgeber zu unterbinden. Die Führung brachte dann ein Eckball, Müller stand am zweiten Pfosten richtig.

− sid