Gibraltars Rekord-Stürmer Casciaro: Bier am Abend – und kein Platz für Trikots von Superstars

20.11.2019 | Stand 20.11.2019, 8:00 Uhr

Wird nicht mehr pfeilschnell und möchte das auch gar nicht: Gibraltars Rekordtorjäger Lee Casciaro (links). −Foto: imagoimages

Dirk Nowitzki, Roger Federer, Laura Dahlmeier und, und, und: Es gibt (Ex-)Sportler, die man einfach gern haben muss. In den vergangenen Tagen stieß ein weiterer in diese Riege vor – er hört auf den Namen Lee Casciaro. Nie gehört? Das kann sein. Der 38-Jährige hat schließlich keine beeindruckende Karriere wie Nowitzki, Federer oder Dahlmeier vorzuweisen. Als Fußball-Nationalspieler des Zwergenstaates Gibraltar ist das auch nicht ganz so einfach. Doch von der Einstellung des Angreifers könnten sich einige seiner prominenten Kollegen etwas abschauen.

Vor dem letzten EM-Qualifikationsspiel am Montag gegen die Schweiz (1:6) meinte Casciaro beispielsweise, dass er überhaupt nichts von der Trikottauscherei mit den Superstars des internationalen Fußballs hält. "Mir fehlt der Platz. Soll ich die Leibchen in einer Kiste im Keller lagern? Da mache ich lieber den Kids von Gibraltar eine Freude und schenke ihnen meine Shirts", sagte der Stürmer der Schweizer "Blick".

Casciaro, der es in seiner Karriere nicht aus Gibraltar hinausschaffte und seit jeher beim Serienmeister Lincoln FC kickt, erklärte der Boulevardzeitung auch, dass er den heutigen Fußball schlichtweg hasse. "Richtige Männer spielen heute Rugby. Beim Fußball windet sich andauernd jemand am Boden", meinte der Nationalspieler. An wen er dabei wohl dachte?

Zudem erteilte der Routinier allzu viel Disziplin eine Absage: "Ich trinke sogar jeden Abend Bier. Ich esse auch, worauf ich Lust habe." Es müsse nicht täglich Gemüse sein, meinte Casciaro. "Ich werde nicht mehr schneller. Auch nicht, wenn ich mich ab sofort nur noch gesund ernähre", erklärte der Routinier, der sich den laxen Lebensstil durchaus leisten kann. Denn mit sagenhaften drei Toren in 32 Länderspielen ist der Angreifer Gibraltars Rekordtorschütze. Man muss ihn einfach gern haben.