Die Bayernliga-Basketballer des TV Passau feierten am Samstag bei Tabellenführer VfL Treuchtlingen II einen 62:54-Sieg. Abermals zeigten die White Wolves eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einer ganz starken Defensive. Überragend an diesem Tag: Tobias Hoffmann. Die Wolves brachten der vollzählig angetretenen Regionalliga-Reserve die erste Saisonniederlage bei, haben nach Punkten mit den Franken gleichgezogen und sind nun sogar Tabellenzweiter hinter dem neuen Spitzenreiter Wolnzach.
Die Passauer stellten Treuchtlingen mit einer gut ausgespielten Zonenverteidigung sofort vor Probleme. Aber erst in Minute 4 gelang der erste Korb durch Tobias Hoffmann, und die Passauer Offensive kam durch druckvolles Umschalten ins Rollen. Benjamin Mayer holte die erste Führung (6:5), die bis zur Minute 10 durch Jan Köplin auf 19:12 ausgebaut werden konnte. Die Franken hatten u.a. zwei Dreier als Antwort, aber ein wuchtiger Treffer von Center Thomas Pethran zum 21:15 aus Passauer Sicht beendete das Viertel.
Jetzt ließ die Intensität auf Seiten der Niederbayern etwas nach und zeitgleich bemerkte man, dass sich die Treuchtlinger ihrerseits besser auf die Offensivbemühungen der Gegner eingestellt hatten. In der 14. Minute war der Ausgleich zum 25:25 hergestellt. Der VfL versuchte nun, die enge Verteidigung der Wölfe durch Distanzwürfe zu überwinden und hatten mit drei offenen Dreiern Erfolg. Aber vor allem die Moschek-Brüder hatten etwas dagegen, die Führung abzugeben. David setzte in Minute 16 zwei Distanztreffer, verwandelte in der 19. Minute einen Rebound und Philip zog kurz vor der Halbzeit erfolgreich an seinem Gegner vorbei und konnte eine knappe 35:33-Führung behaupten (Viertel 14:18).
Vor allem Tobias Hoffmann war nach der Halbzeitpause hellwach und erhöhte mit zwei Treffern zum 39:34. Passau versuchte – trotz einiger verlegter Bälle – das Spiel zu kontrollieren. Flinke Arme, gekonnte Laufwege, gutes, schnelles Doppeln und Switchen: Der VfL brachte so in diesem dritten Viertel nur sieben Punkte zu Stande. Passau kämpfte leidenschaftlich und überlegt. Der offensiv wie defensiv überragende Hoffmann besorgte mit einem Dreipunktespiel in Minute 28 die 47:40-Führung für die White Wolves, Philip Moschek setzte mit einem Fastbreak noch einen drauf. Ein "Passauer Viertel", das 49:40 endete und mit 14:7 deutlich gewonnen wurde.
Was das die Vorentscheidung? Nein. Treuchtlingen warf noch einmal alles in die Waagschale, bäumte sich auf. Den Wölfen gelang am Beginn des Schlussviertels wenig, man musste einen 0:7-Lauf hinnehmen. In Minute 32 stand es nur noch 49:47 für den TVP. Das Match war wieder völlig offen. Die Gäste gerieten ins Wanken, offensiv wollte minutenlang nichts Verwertbares gelingen. Dann aber ging wieder ein Ruck durch die Passauer Reihen, die nun die Schrauben fester anzog und die fränkische Angriffswelle ins Stocken brachte. Der sehr abgeklärt spielende Tobias Hoffmann drehte jetzt noch einmal auf. Nachdem er in Minute 36 ein bemerkenswertes Anspiel auf den dann erfolgreichen Thomas Pethran gesetzt hatte (53:49), holte er einige Bälle durch brillante Steals, lief blitzschnelle Konter, gab seiner Mannschaft Sicherheit, den Gegnern Stirnrunzeln und er konnte mit sieben Punkten für den TV Passau zum Matchwinner avancieren (40. Minute 60:54). Das Spiel war gekippt, der Rest war Kosmetik. Das Viertel wurde mit 13:14 abgegeben, die schwere Begegnung gegen den Tabellenführer in dessen Halle mit 62:54 gewonnen.
Der TV Passau konnte den VfL Treuchtlingen durch diesen Sieg von der Tabellenspitze stoßen, ist punktgleich, aber wegen des direkten Vergleichs Zweiter. Wolnzach konnte gegen den BC Nürnberg gewinnen, die weiße Weste behalten und ist jetzt aktuell alleiniger Tabellenführer. Coach Bernd Zauner: "Das war ein extrem wichtiger Sieg für uns ... Jetzt müssen wir konzentriert bleiben und die nächsten Spiele mit ähnlichem Engagement angehen."
TV Passau: Tobias Hoffmann 26, Philip Moschek 9, David Moschek 8, Thomas Pethran 7, Benjamin Mayer 6, Jan Köplin 6, Armin Ahmetovic, Jan-Erik Taubmann, Bernd Zauner, Kai und Patrick Wiesner.
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