Fußball-Kreis Ost: Was Chef Bernkopf sagt – und warum BFV-Boss Koch mehr Respekt fordert

12.12.2017 | Stand 19.09.2023, 0:15 Uhr

Das Führungsteam des Fußballkreises Ost mit (v.l.) Christian Bernkopf, Matthias Braun, Steffi Schwarz, Wolfgang Heyne, Helmut Hoffmann und BFV-Präsident Rainer Koch. − Foto: bfv

288 niederbayerische Fußballvereine haben ab Sommer 2018 einen neuen Verfechter ihrer Belange: Die Vereinsvertreter und einige Delegierte des Bayerischen Fußball-Verbandes wählten Christian Bernkopf (39) mit einer Enthaltung zum Kreisvorsitzenden des Fußballkreises "Niederbayern Ost".

"Es geht nun darum, drei Fußballkreise zusammenzuführen, die ihre Wettbewerbe bisher unterschiedlich durchgeführt haben. Ich bitte euch dafür um einen Vertrauensvorschuss", appellierte Bernkopf an die Anwesenden: "Uns muss allen klar sein, dass wir uns gegenseitig brauchen."

Grund für die Neuausrichtung ist die Kreisreform: Aus den Fußballkreisen Passau, Bayerwald, Deggendorf, Straubing (ohne Altlandkreis Mallersdorf) und Regen wird nach Ablauf dieser Saison der Fußballkreis "Niederbayern Ost" gebildet. Zum West-Kreis, der sich bereits eine Woche zuvor neu aufstellte (wir berichteten) gehören die bisherigen Fußballkreise Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Sich neu zu strukturieren war nötig geworden, weil die Mannschaftszahlen in manchen Landkreisen stark rückläufig waren. Mit dann nur zwei statt vier Kreisen will der BFV dem entgegen wirken

Dessen Präsident, Dr. Rainer Koch, thematisierte in einer energischen Rede die Digitalisierung ("eine Chance für uns alle") und gratulierte Christian Bernkopf und dessen Team zu einer "rechtzeitigen Reform in vorbildlicher Form". Zudem sprach Koch die rückläufigen Zahlen aktiver Schiedsrichter an: "Oft frage ich mich schon: Wo bleibt der Respekt? Freunde, da muss sich etwas ändern", mahnte Koch eindringlich, Unparteiische stärker zu schützen. Im Jahr 2018 sollen die Spesen um 12 Prozent angehoben werden; auch, um das Schiedsrichterwesen attraktiver zu machen: "Das ist unvermeidlich und liegt im Interesse von euch allen", warb Koch um Sympathiepunkte für die Maßnahme.

Neuer Spielleiter im Kreis Ost wird Wolfgang Heyne, der 61-Jährige wurde mit einer Enthaltung gewählt. Das Amt des Kreisjugendleiters fiel Helmut Hoffmann (50) einstimmig zu. Kreisbeauftrage für den Frauen- und Mädchenfußball wird Steffi Schwarz (40), sie wurde einstimmig gewählt. Der bereits zum Kreis-Schiedsrichterobmann vorgeschlagene Matthias Braun wurde einstimmig bestätigt. Schlussendlich stimmten die Vereinsvertreter über drei Vorschläge ab:

70,5 Prozent stimmten dafür, eine Sonderregelung im Spielrecht abzuschaffen: Ab kommender Saison gilt daher die Zehn-Tages-Sperre von der Bayernliga bis zur A-Klasse: Wird ein Spieler in einem Spiel der ersten Mannschaft in Halbzeit eins eingesetzt, darf er erst nach zehn Tagen oder zwei Spielen in der zweiten Mannschaft aufgestellt werden.

Erreichen A-Junioren künftig das Alter von 18 Jahren, dürfen sie frei entscheiden, ob sie in der Herren-Mannschaft antreten wollen oder auf ihr letztes Jahr in der A-Jugend bestehen. Für diese Neuregelung stimmten 83 Prozent.

62,2 Prozent dagegen hielten es für keine gute Idee, auf Kreisebene bis zu fünfmal auszuwechseln: Sie lehnten dies ab..