Fürstenzell zufrieden: Grabl verlängert, ein Neuer – aber: Seibold degradiert

11.02.2016 | Stand 11.02.2016, 11:00 Uhr

Verlässlicher Torschütze: Marco Seibold (r.) wird seine Tore vorerst für die Zweite Mannschaft des FC Fürstenzell erzielen müssen. − Foto: Lakota

Tobias Grabl (26), Spielertrainer in Fürstenzell, hat keine Scheu davor, Schwieriges zu entscheiden: Torjäger Marco Seibold (27), beim FC Fürstenzell tief verwurzelt, wurde auf unbestimmte Zeit in die 2. Mannschaft verbannt. Abseits dieser Personalie gibt es aber auch positive Schlagzeilen: Trainer Grabl hat verlängert und bleibt auch in der Saison 16/17, dazu stellen die Unentschieden-Könige der Bezirksliga Ost (8, ebenso wie FC Künzing) einen Neuzugang vor.

"Er hat sich selbst ins Knie geschossen"

"Marco wird vorerst in der Zweiten spielen, das ist richtig", sagt Abteilungsleiter Daniel Malcher auf Nachfrage von heimatsport.de, "er hat sich selbst ins Knie geschossen. Diese Situation gilt aber nicht für immer. Es ähnelt mehr einer Art Bewährung." Was genau vorgefallen ist, darüber schweigen sich die Beteiligten aus. Nur so viel: "Das ist eine Sache zwischen Vereinsführung, Trainer und Spieler", macht Malcher klar. Trainer Grabl verweist lediglich darauf, dass der Spieler die Gründe kenne und die Konsequenz akzeptiert habe. Die Vorbereitung solle Seibold mit der 2. Mannschaft unter Trainer David Buchwinkler absolvieren. Entgegen der Gerüchte, dass sich der beste Torschütze (6 Treffer) einen neuen Verein suchen will, sagt Malcher: "Mein Stand ist, dass Marco wieder Gas geben und sich für die 1. Mannschaft anbieten will."

Was Marco Seibold selbst dazu sagt

"Mir wurde angetragen, dass ich mich vorerst über die Zweite anbieten soll. Das mache ich auch, aber wie es weitergeht, weiß ich nicht. Ich warte ab, was bis zum Sommer passiert", sagt Marco Seibold, der ebenso wenig über die Details des Vorfalls sprechen will.

Wie Fürstenzell die laufende Saison bewertet

Während Seibold der Mannschaft vorerst fehlen wird, haben sich die Fürstenzeller über den Winter auch verstärkt: Christian Holzbauer (27) wechselte von der DJK Vornbach am Inn zu Fürstenzell, er ist der Schwager von Verteidiger Korbinian Amann und wohnt in der Nähe Fürstenzells. "Das hat es uns etwas leichter gemacht", meint Malcher, der sich über den neuen Mittelfeldspieler freut.

Als Ziel der laufenden Spielzeit in der Bezirksliga Ost gibt der Abteilungsleiter vor, die "nötigen Sicherungspunkte gegen den Abstieg" zu holen. Dem schließt sich auch Grabl an, merkt jedoch an, dass "die hinteren Mannschaften allesamt aufgerüstet haben". Deshalb geht Grabl davon aus, dass es "heuer sehr lange sehr spannend" bleiben werde.

Mit 26 Punkten (Platz 7) hat sich der Aufsteiger bereits ein gutes Polster erarbeitet. Das ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Fürstenzeller mit der Arbeit Grabls so zufrieden sind: "Er arbeitet akribisch und hängt sich voll rein, auch was das Vereinsgeschehen angeht. Er schaut über den Tellerrand, war zum Beispiel vor 14 Tagen in Fürth und hat sich dort Trainingseinheiten von der U14 bis zur U23 angesehen, um zu lernen. Das gibt er dann an unsere Spieler weiter, das tut uns gut", lobt Malcher den erst 26-Jährigen.

Die defensive Ausrichtung der Mannschaft mit Innenverteidiger Grabl habe sich bisher ausgezahlt. "Wir haben nicht viele Tore geschossen (16, d. Red.), aber eine Menge Punkte daraus gemacht", sagt der Abteilungsleiter. Mit ihrer kompromisslosen Spielweise wollen die Fürstenzeller den Klassenerhalt klar machen. Was dann eventuell dazukommt, "ist Zugabe", meint Malcher. Für ihn ist vor allem ein Dreier zum Start gegen Gergweis (Nachholspiel, 12.03.) wichtig, er nennt ihn "ein Muss". Gegen direkte Konkurrenten sollen die Punkte her, "andere Hausnummern" wie der TSV Seebach, bei dem Fürstenzell das zweite Nachholspiel bestreitet (28.03.), seien nicht die eigene Kragenweite – und Zählbares nur Bonus.