Fürstenzell furios – aber von der Bezirksliga will Coach Hackl noch nichts wissen

20.10.2014 | Stand 20.10.2014, 13:32 Uhr

Starke Truppe: So feierte der FC Fürstenzell am Wochenende die Herbstmeisterschaft in der Kreisliga Passau. Ungeschlagen. − Foto: facebook

"Zufrieden sein kann man überhaupt nicht", sagt Fürstenzells Coach Roland Hackl auf die Frage, wie denn sein Vorrunden-Fazit ausfällt. Ein Spaß. Denn dass seine Gemütslage in Wahrheit ein bisschen anderes aussieht, wird durch einen Blick auf die Tabelle der Kreisliga Passau schnell klar. Dort grüßen Kapitän Maxi Sommer und Co. nach 13 Spielen mit neun Punkten Vorsprung auf Verfolger Vilshofen (ein Spiel weniger – 16.11 in Ulbering) und nur acht Gegentreffern vom Platz an der Sonne und sind auf dem besten Weg, um nach zwei Jahren Abstinenz in die Bezirksliga zurückzukehren.

Ungeschlagen, nur zwei Unentschieden und zuletzt neun Siege in Serie! Warum es so gut läuft beim FCF, hat für den 47-jährigen Trainer mehrere Gründe: "Zum ersten spielen wir natürlich schon ganz ordentlichen Fußball. Und im Gegensatz zu letztem Jahr konnten wir unseren Kader verbreitern, wodurch die ein oder andere Verletzung leichter zu kompensieren ist." Im gleichen Atemzug verschweigt Hackl aber auch nicht, dass sein Team durchaus weniger Punkte auf dem Konto haben könnte. "In manchen Spielen haben wir genau im richtigen Moment ein Tor geschossen. In anderen hat der Gegner eine gute Chance liegen lassen. Das Glück war schon teilweise auf unserer Seite." Auffällig ist, dass Fürstenzell in diesem Jahr besonders gut in der Defensive steht − und gnadenlos effektiv agiert. Erst in einem Spiel (Ruderting) gab’s mehr als einen Gegentreffer. Vorne reichen häufig zwei Tore zu drei Punkten. 1:0, 2:1, 2:0, 2:0, 2:0, 2:1 – so lauten die Ergebnisse der letzten fünf Partien.

Kein Wunder also, dass Trainer und Team trotz einer bisher nahezu optimalen Punktausbeute und des großen Vorsprungs die Lage realistisch einschätzen und auf dem Boden bleiben. Coach Hackl rechnet zudem nur mit einem Sechs-Punkte-Polster, weil er davon ausgeht, dass die Vilshofener ihr Nachholspiel gegen Ulbering gewinnen können. Hackl meint: "Die sechs Punkte Vorsprung zeigen ja auch, dass Vilshofen keine schlechte Runde spielt. Sechs Punkte sind zwei Spiele, da ist noch überhaupt nichts entschieden."

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die Mannschaft um Co-Trainer Matthias Hammer und dem im Vergleich zum Vorjahr stark verbesserten Torjäger Marco Seibold (13 Saisontreffer) noch ein hartes Stück Arbeit vor sich hat. Die Ziele, so sagt Hackl, heißen derzeit nicht Meisterschaft oder Aufstieg, sondern erst einmal Aunkirchen, Neustift und Rotthalmünster. "Vor der Winterpause über irgendwas anderes als unsere nächsten Gegner zu reden, wäre völlig verfrüht. Schon am Samstag in Aunkirchen erwartet uns ein Gegner, der zwar nicht optimal gestartet ist, aber die letzten vier Spiele alle gewonnen hat. Die haben ein richtig gutes Team und nur weil wir Erster sind, sind wir auf keinen Fall die Überflieger in der Liga", warnt Hackl. Gegen den FCA gab’s zum Start übrigens "nur" ein 1:1 für die Fürstenzeller.

Harte Arbeit, ein gutes Team und ein Trainer der auf dem Boden bleibt – nicht die schlechtesten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückrunde.