Plattling
Fischer, bitte anpacken!

09.02.2020 | Stand 18.09.2023, 4:19 Uhr

Im Juni zog Markus Eberl (r.) einen 1,85-Meter-Waller mit 37 Kilogramm aus der Isar bei Niederpöring. Vorsitzender Johannes Lehner überreichte den Gotthard-Staudenhöchtl-Gedächtnispokal. −Foto: Häusler

Da hat der Fischereiverein über 53000 Euro in die Renovierung der vereinseigenen Fischerstub'n gesteckt, Mobiliar ausgetauscht und Flachbildschirme montiert – und dann funktioniert die Technik nicht. Nach einer Verspätung und dank einer anderen Anlage hörten die 104 Mitglieder bei der Jahresversammlung endlich, was ihr Vorsitzender Johannes Lehner zu sagen hatte: weitgehend erfreuliche Nachrichten, bestückt mit der Bitte um mehr Engagement.
583 Mitglieder gehören dem Fischereiverein an. Doch nicht alle bringen sich in diesem Maß ein, wie es sich die Vorstandschaft wünscht. Die finanziellen Ergebnisse, welche die Fischer bei der Christbaumversteigerung oder beim dreitägigen Fest im Sommer erzielten, bezeichnete Lehner als "sehr positiv". Doch der Erfolg beruhe stets auf wenigen Mitgliedern, die ihre Freizeit investieren und stundenlang arbeiten. Die beste Gelegenheit, um sogleich mit anzupacken, wäre der Fischerverkauf am Aschermittwoch. Am Rosenmontag und am Faschingsdienstag sind wieder etliche Fische zu entgräten. Als Vorbilder nannte Lehner Leute wie Walter Helmel, der zum Fischerfest Fischweißwürste zubereitet hatte, oder Horst Harbich, der quasi als Festwirt den Löwenanteil am Erfolg für sich verbuchen darf.
Weg von der Fischwurstkuchl, ab ans Ufer: Wallerkönig Markus Eberl holte im Juni vergangenen Jahres einen 37 Kilogramm schweren und 1,85 Meter langen Waller aus der Isar. So überreichte der Vorsitzende ihm den Gotthard-Staudenhöchtl-Gedächtnispokal. Einen noch schwereren Waller zog Aaron Auerbeck aus dem Wasser, er maß 1,76 Meter. Des Weiteren trug Auerbeck einen Karpfen mit 16 Kilogramm und 98 Zentimetern in sein Fangbuch ein. Einen beeindruckenden Hecht mit 13 Kilo und 1,12 Metern angelte Benjamin Köberl. Christian Schmid freute sich über einen Zander mit 4,5 Kilo und 76 Zentimetern.
Um das Fischaufkommen in den Gewässern des Vereins, die Lehner als "Filetstück" betitelte, stetig artenreicher und größer werden zu lassen, investiert der Fischereiverein kräftig in Besatzmaßnahmen. Gewässerwart Mario Hock sprach von einem "Rekordjahr". Knapp 40000 Euro investierten er und sein Team in neue Fische, zusätzlich gab’s über ein Artenhilfsprogramm 14000 Euro für den Fischbesatz. Insbesondere beim Huchen, der vor einigen Jahren in der Isar nicht mehr anzutreffen war, werden Erfolge verzeichnet. Ein Grund, weshalb Lehner sich und seine Kollegen auch als Naturschützer sieht.