Plattling
Fehlende Halle wirft HEV aus dem Gleis

14.03.2017 | Stand 18.09.2023, 1:47 Uhr

Eine Familienangelegenheit: HEV-Vorsitzender Franz Kolodziejczyk (2.v.l.) überreichte Urkunden an zwei Damen, die beide zehn Jahre dabei sind: Ehefrau Christine (l.) und Tochter Simone (Mitte) sowie an seinen Stellvertreter Simon Fischer, ebenfalls seit zehn Jahren beim HEV. Peter Boot (r.) fühlt sich seit 25 Jahren dem Historischen Eisenbahn-Verein (HEV) zugehörig. Ebenfalls seit 25 Jahren Mitglied ist Erwin Lipke (er konnte an dem Abend nicht kommen). − Fotos: Eichwald

Ein schöner Zug: Der Kölner Heinz Kampmann kommt alljährlich zur Hauptversammlung des Historischen Eisenbahn-Vereins (HEV) nach Plattling. Kampmann ist schon in der Zeit zum HEV gekommen, als Max Albrecht Vorsitzender war; Kampmanns Eltern fuhren schon "seit 50 Jahren in den Bayerischen Wald". Seit jeher hat sich Kampmann, ein Anfangs-Sechziger und selbst in einem "hochtechnischen Beruf" tätig, der nichts mit der Eisenbahn zu tun hat, für die Bayerische Ostbahn interessiert. Daheim hat er eine riesige Sammlung mit über 350 Lokomotiven, für die sein Vater den Grundstock gelegt hat; "das älteste Modell ist eine 800er-Märklin-Lok von 1938", erzählte er. Bei seinem diesjährigen Besuch hatte Kampmann auch seine Frau Yvonne und seine Tochter Michelle dabei, die beide dem Historischen Eisenbahn-Verein beitraten. Damit erhöht sich die Mitgliederzahl auf 59.

So liegen Licht und Schatten bei den HEV-lern nah beieinander. 2016 habe es keinen Neuzugang, aber drei Austritte und Todesfälle gegeben. Das Durchschnittsalter sei – wie fast überall im Vereinsleben – hoch, kam später auch zur Sprache. Nicht nur aufgrund mangelnder personeller Kapazitäten liegen die Aktivitäten für die Historische Bahn "fast bei Null" – hier wird nach einem Arbeitskreisleiter gesucht.

Als Manko erweist sich aber vor allem die fehlende Halle beziehungsweise der Fakt, dass die BayWa noch keine Gitterwand eingezogen oder eine Abtrennung vorgenommen hat. Auch eine abgespeckte Halle könne man vermutlich nicht finanzieren, dafür müsste man deutlich über 15000 Euro hinlegen, hieß es. Als Alternative denkt man im Verein darüber nach, den kleinen Schuppen abzureißen, die Grundfläche zu betonieren, dort zwei Bürocontainer aufzustellen und eine kleine Werkstatt einzurichten.

"Insgesamt", so fasste Kolodziejczyk vor rund 20 Mitgliedern im Vereinsheim zusammen, "ist der historische Teil – aufgrund fehlender Ausstellungsräume und fehlendem Personal – zu kurz gekommen".

− je

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