FC Schalding legt Protest ein: Patrichinger Coup landet vor dem Sportgericht

26.04.2017 | Stand 18.09.2023, 22:50 Uhr

Darf der FC Schalding um Sebastian Wagner doch noch jubeln? Weil Patriching im Derby vor zwei Wochen einen Spieler mit falschem Pass eingesetzt haben soll, liegt der Fall nun beim Sportgericht. − Foto: Lakota

Überschwänglich feierte die Patrichinger Eintracht vor zwei Wochen den 3:1-Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten und Lokalrivalen FC Schalding – brachte er doch drei immens wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Nun könnte die Partie aber ein Nachspiel haben: Weil die Patrichinger einen Spieler eingesetzt haben sollen, der nicht auf dem Spielberichtsbogen steht, legte der FC Schalding Protest beim Sportgericht ein.

Vier Spiele vor Saisonende könnte die Entscheidung des Sportgerichts damit auch den Auf- und Abstiegskampf in der Kreisklasse Passau noch einmal maßgeblich beeinflussen. Schließlich fehlen den Schaldingern (46 Punkte) eben jene drei Zähler aus dem Spiel gegen Patriching, um mit Spitzenreiter Oberpolling gleichzuziehen. Die Patrichinger liegen momentan mit 21 Punkten auf dem Abstiegsrelegationsplatz und haben drei Punkte Vorsprung auf die DJK Kirchberg vorm Wald und Platz 13, der den direkten Abstieg bedeuten würde.

"Es ist Fakt, dass ein Spieler mit falschem Pass eingesetzt wurde", sagt Kalman Laslo. Der Vorsitzende des FC Schalding betont: "Wir wollen unserem Nachbarn sicher nichts auswischen." Weil man sich aber an die Regeln halten müsse, zögerten die Schaldinger nicht und meldeten den Verstoß dem Sportgericht.

Die Patrichinger verstehen den Unmut der Schaldinger, verweisen aber darauf, dass es sich um ein "technisches Problem" handele. "Die Sache ist entstanden, weil ein LAN-Kabel beschädigt war, so dass es bei der Übermittlung des Spielberichts eine Datenstörung gab", sagt Matthias Helmberger, Fußball-Abteilungsleiter der Patrichinger. Konkret geht es um den Einsatz der Patrichinger Nummer 8, Felix Wenninger (18). Anstatt dessen Name steht Mannschaftskollege Jakob Weinzierl (21) im BFV-Spielbericht, wie Helmberger erklärt. Weinzierl hatte in der Vorwoche im Spiel gegen Alkofen die Nummer 8 getragen.

Die Patrichinger, die für beide eine Spielberechtigung haben, weisen die Schuld von sich. "Ein Vorgehen, wie es uns die Schaldinger vorwerfen, wäre in einem Nachbarderby grob fahrlässig. Die Spieler kennen sich ja alle untereinander", sagt Helmberger. Er betont: "Wir haben das nicht absichtlich gemacht. Was können wir dafür, wenn es im System technische Probleme gibt?" Außerdem sei das Problem nicht entstanden, wäre der Spielbericht handschriftlich ausgefüllt worden.

Klar ist: Die Schaldinger wollen die drei Punkte. Ob es dazu kommt, darüber muss nun das Sportgericht entscheiden. Patriching jedenfalls schreckt nicht davor zurück, "notfalls eine Instanz höher zu gehen", so Helmberger.