Zwei Partien abgesagt
Erster Coronafall in der Landesliga: Karlsfelder A-Junior infiziert – SV Erlbach sagt vorsorglich ab

12.03.2020 | Stand 19.09.2023, 1:31 Uhr

−Symbolfoto: M. Duschl

Das Coronavirus hat den bayerischen Amateurfußball erreicht. Der BFV hat am Donnerstagvormittag zwei Spiele der Landesliga Südost abgesagt. Sowohl das für Freitag geplante Duell SE Freising gegen den SV Erlbach als auch das Heimspiel des TSV Karlsfeld gegen Hallbergmoos (Samstag) wurden vorsorglich gestrichen.

Hinter den Spielern und Verantwortlichen des TSV Karlsfeld liegen unruhige Tage, nachdem bei einem Spieler des Vereins das Coronavirus nachgewiesen wurde. Es handelt sich um einen A-Juniorenspieler, der vor einer Woche in einem Training der Landesliga-Truppe war, wie der Sportliche Leiter Michael Lang (40) der Passauer Neuen Presse berichtet: "Er hat leichten Husten und hatte etwas Fieber." Der junge Mann hat sich offenbar in der Schule angesteckt. Lang steht mit der Mutter des Patienten in Kontakt.

Vom positiven Testergebnis erfuhr der TSV allerdings erst nach dem Auftaktspiel des TSV beim 1. FC Passau (Samstag), wo der Coronavirus-Patient jedoch nicht im Kader war. Dennoch wurden zwei weitere Karlsfelder Spieler ebenfalls auf das neuartige Virus getestet. "Ein Ergebnis ist negativ, einer ist noch ausstehend", erzählt Michael Lang. Deshalb einigte sich der TSV Karlsfeld in Absprache mit dem Bayerischen Fußballverband und dem Gegner VfB Hallbergmoos auf eine Absage. Zumal einige Spieler des Vereins vorsorglich von Arbeitgebern und Hausärzten zur Vorsicht ermahnt wurden. "Das ist sinnvoll", merkt Michael Lang an, der gleichzeitig um etwas Gelassenheit bittet: "Bei uns ist die Lage eigentlich relativ entspannt, wir sollten alle etwas Ruhe bewahren." Das ausgefallene Spitzenspiel soll übrigens Mitte April nachgeholt werden.

Erlbacher Spieler war in Südtirol

Nach der Absage des Heimspiels gegen den SB Chiemgau Traunstein wegen der widrigen Platzverhältnisse vom vergangenen Samstag wird der SV Erlbach auch diesmal wieder gebremst. Der Grund ist weitaus ernster: Ein Spieler aus dem Kader des SVE war kürzlich in Südtirol und gilt somit als Corona-Verdachtsfall. Das Testergebnis des Spielers liegt voraussichtlich erst nach dem Wochenende vor. "Somit ist die Absage die einzig logische Konsequenz", sagt Erlbachs Abteilungsleiter Ralf Peiß. "Dass wir jetzt schon drei Nachholspiele vor uns haben, ist zwar bedauerlich, spielt aber momentan nur eine untergeordnete Rolle", ergänzt der Funktionär. Nachdem vor einer Woche Südtirol zum Risiko-Gebiet erklärt worden war, hat sich die Mannschaft letztmals am vergangenen Samstag getroffen, seitdem fand beim Holzland-Klub kein Training mehr statt. Das Duell in Freising soll am 31. März (19.30 Uhr) nachgeholt werden.

Den zweiten Anlauf gegen Traunstein gibt es am 28. April (18.30 Uhr) und das schon im Herbst ausgefallene Spiel beim TSV Waldkirchen steht am Ostermontag (14 Uhr) auf dem Plan. Um nicht zwei Spiele binnen 48 Stunden absolvieren zu müssen, wurde die ursprünglich für Ostersamstag vorgesehene Begegnung beim TSV Ampfing vorverlegt, das Derby steigt nun am Gründonnerstag (19.30 Uhr).

Regionalligist Eichstätt sagt vorsorglich ab

Regionalligist VfB Eichstätt hat derweil sein Heimspiel gegen den FC Augsburg II vorsorglich abgesagt, wie der VfB am späten Mittwochabend nach einer Vorstandssitzung auf seiner Internetseite mitteilte. "Alle Beteiligten sind sich dabei im Klaren, dass die weiteren Folgen des Coronavirus’ auf den Spielbetrieb der laufenden Saison noch nicht in vollem Umfang abzusehen sind", schreibt der Regionalligist.

− cze/czn/red