Erst "Stotter-Start", dann läuft es rund: Simbacher Handballer setzen beim 27:22 dickes Ausrufezeichen

19.03.2019 | Stand 19.03.2019, 12:07 Uhr

Eine sehr gute Leistung bot Denis Basagic, er erzielte sieben Treffer. −F.: Geiring

Der Respekt ist schon ziemlich groß gewesen. Verständlicherweise, immerhin hatte der TSV Ismaning fünf Spiele nicht mehr verloren. Doch die Handballer des TSV Simbach boten gegen den Bayernliga-Absteiger eine starke Vorstellung, behaupteten sich verdientermaßen mit einem 27:22 (12:10) und liegen auf Tabellenrang fünf der Landesliga Süd.
"Jeder hat alles gegeben. Und das ist die beste Voraussetzung gewesen, diese Partie auch zu gewinnen", freut sich Trainer Gerald Gabl. Sportlicher Leiter Wolfgang Münzer zeigt sich ebenfalls hoch zufrieden: "Ein harter Prüfstein, ein starker Gegner. Aber wir haben ein dickes Ausrufezeichen setzen können. Das tut unheimlich gut und bringt Schwung für die nächsten Aufgaben."
Dabei begann die Partie nicht wie gewünscht. Hinten zwar stabil, aber nach vorne haperte es, da gab es technische Fehler und unpräzise Abschlüsse. "Den Auftakt haben wir verschlafen. Da ist es nicht rund gelaufen", bestätigt Trainer Gerald Gabl, "aber wir haben auch gleich zwei Verwarnungen und zwei Zeitstrafen kassiert." Fabian Schwibach und Julian Henzel mussten von der Platte. Es fehlte der Rhythmus. Der Gast führte nach 13 Minuten mit 5:2.
Dann allerdings war der TSV Simbach voll da – der agile Denis Basagic, Tim Manthey und Kapitän Fabian Schwibach, der am Kreis unermüdlich ackerte, netzten ein. Drei Treffer in Folge – 5:5. Zwar brachte Jan Zobel sein Team per Siebenmeter noch einmal nach vorne, es sollte allerdings die letzte Führung für den TSV Ismaning bleiben. Ein toller 5:0-Lauf – Fabian Schwibach (2), Sanel Merdanovic und Vitus Baumgartner (2) – führte zum 10:6.
Einen großen Anteil daran hatte der ausgezeichnet aufgelegte Torhüter Stefan Babisch, der auch in der Folge mehrfach glänzend parierte. Dazu verordnete Trainer Gerald Gabl eine Manndeckung gegen Jan Zobel. "Die hat dem Gegner nicht geschmeckt", so der Simbacher Coach. Trotzdem: Der TSV Ismaning erwies sich als hartnäckig und war noch nicht geschlagen. Pausenstand: 12:10.
Der TSV Simbach hielt nach dem Wiederbeginn in der Abwehr sein Niveau, vorne klappte es ebenfalls und setzte sich auf 17:13 ab. Als Julian Henzel seine zweite Zeitstrafe des (auf beiden Seiten) sehr penibel pfeifenden SR-Gespanns Maximilian Krämer und Michael Mund bekam, wurde es allerdings noch einmal eng. Florian Elsinger, Victor Mansare und Jan Zobel – der TSV Ismaning nutzte die Überzahl perfekt aus und war dran. Dann musste Alexander Deimel ebenfalls für zwei Minuten runter. Tim Manthey erst mit einem Siebenmeter – fünf von sechs verwandelt – und dann mit einer Energieleistung nach Latten-Treffer von Denis Basagic. Der TSV Simbach hatte sich wieder "Luft" verschafft.
Beim Stand von 23:18 gab es Siebenmeter für den Gast – TM Leopold Petschl durfte für TM Stefan Babisch ran, führte sich super ein und wehrte den Versuch von Jan Zobel überragend ab. "Das war ganz wichtig, die Partie da noch nicht ganz durch", verdeutlicht Trainer Gerald Gabl. Danach war der Bayernliga-Absteiger nicht mehr in der Lage, die Wende herbei zu führen.
Trainer Gerald Gabl sieht sich nach dem verdienten 27:22-Erfolg auf dem richtigen Weg, hat aber noch sehr viel unausgeschöpftes Potenzial erkannt, speziell im Angriff: "Da gibt es zu viele Eins-gegen-Eins-Aktionen anstelle von Kombinationen. Das blinde Verständnis fehlt hier noch. Aber das braucht eben seine Zeit und das wird kommen."
TSV Simbach, Tor: Stefan Babisch, Leopold Petschl. – Feld: Andreas Hillinger, Vitus Baumgartner (2), Tobias Schimpf (1), Jonas Hennersberger (1), Marius Schachinger, Sanel Merdanovic (3), Janik Sextl, Martin Kavka, Denis Basagic (7), Tim Manthey (7/5), Fabian Schwibach (6).