Erlbach zahlt erneut Lehrgeld: Beim 0:2 gegen Landsberg jubeln nur die Gäste

26.07.2015 | Stand 18.09.2023, 23:19 Uhr

Ein Doppelpack von Muriz Salemovic (3. von links) bescherte Landsberg den Sieg im Holzland. − Foto: Butzhammer

Der SV Erlbach muss in der Fußball-Bayernliga Süd weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Auch im dritten Spiel klappte es nicht – im Gegenteil: Gegen den TSV Landsberg gab es am Samstag eine 0:2-Niederlage. Damit ging der Neuling auf eigenem Platz beim zweiten Auftritt in Folge erstmals leer aus und fiel in der Tabelle auf den drittletzten Rang zurück.

Ein Erlbacher Zuschauer brachte es nach der zweiten Niederlage ziemlich genau auf den Punkt: "Ja mei, die andern waren halt einfach zwei Tore besser als mia." Dabei wären die zwei Gegentreffer aus SVE-Sicht vermeidbar gewesen.

Das 0:1 fällt schon in der 1. Minute: Einen langen Ball kann die Erlbacher Hintermannschaft abwehren, doch der zweite Versuch landet bei Landsbergs Wirbelwind Muriz Salemovic, der die Pille direkt nimmt, aus 25 m staubtrocken abzieht – und ins linke obere Eck trifft. Klaus Malec im Tor ist ohne wirkliche Abwehrmöglichkeit. Die Gäste, trainiert vom früheren Burghauser Drittliga-Verteidiger Sven Kresin, machen in der Folge weiter Druck, Erlbach verharrt in der Findungsphase. Erste Lebenszeichen der Holzländer dann durch Schüsse von Johannes Penkner und Simon Salzinger, doch der Landsberger Keeper Tobias Heiland bleibt immer Herr der Lage. Ohne Aufreger geht es bis zur Halbzeitpause weiter.

Danach präsentieren sich die Erlbacher wie ausgewechselt, auch wenn Trainer Robert Berg nur ein Mal getauscht hat: Christoph Riedl für Philipp Baumann. Der quirlige Jungspund Wolfgang Hahn im rechten Mittelfeld des SVE bereitet den Landsbergern nun immer wieder Probleme und kann oft nur durch Fouls gestoppt werden. Große Torchancen der Heimelf sind aber trotz Überlegenheit weitestgehend Fehlanzeige.

Die kniffligste Szene des Spiels in der 75.Minute: Nach einem weiten Ball in den Strafraum vom eingewechselten Kapitän Christoph Jäger schraubt sich Johannes Maier in die Luft und ist deutlich vor dem herausstürmenden Heiland am Ball. Der Torwart streckt Erlbachs Stürmer in Eishockey-Manier nieder, doch die Pfeife von Schiedsrichter Michael Bacher bleibt stumm – Abstoß statt Elfmeter.

Nach 85 Minuten dann die Entscheidung: Salemovic donnert einen Freistoß aus 20 m von halbrechts extrem sehenswert über die SVE-Mauer hinweg ins rechte Kreuzeck – 0:2, alle Ehre! Kurz darauf verhindert Keeper Malec eine noch höhere Niederlage, indem er einen Elfmeter von Rainer Storhas mit einem blitzsauberen Hechtsprung in die linke untere Ecke pariert (87.). Vor dem Tor der Gäste wird es dagegen bis zum Ende nicht mehr gefährlich.

Auf die Frage, was im nächsten Spiel besser laufen soll, antwortete Erlbachs Trainer Berg mit einem Augenzwinkern: "Wir werden versuchen, mal nicht wie in den letzten zwei Spielen schon nach zwei Minuten hinten zu liegen. Das wäre schon ein Erfolg." Ganz ernsthaft fügte er aber noch an: "Wir wollen gerade zu Hause versuchen, unbedingt zu gewinnen, denn dann wäre der Start in diese Saison immer noch einigermaßen geglückt."

Die angesprochene Partie findet am kommenden Samstag ab 18Uhr im Raiffeisen-Sportpark gegen den TSV Dachau statt, der zuletzt beim 1:2 gegen den BCF Wolfratshausen seine zweite Saisonniederlage kassierte. Beim SVE erhofft man sich in der Tat, dass der Punktestand dann von einem auf vier Zähler anwächst. "Da wartet zwar ein ähnlicher Brocken wie Landsberg auf uns, aber wir haben sie ja im Totopokal in diesem Jahr schon einmal geschlagen", macht Johannes Maier Mut.

− Stefan Schaumeier