Von der Kreisliga zum Landesliga-Stammspieler
"Er kann ein richtig Guter werden": Julian Liebenow und seine erstaunliche Entwicklung beim Sturm

02.05.2022 | Stand 19.09.2023, 3:16 Uhr

Höhere Ziele im Blick: Julian Liebenow (links) schirmt den Ball ab gegen Kapitän Maxi Schiller (rechts) vom 1.FC Passau. −Foto: Mike Sigl

Gleich zwei Klassen nach oben! Der 22-jährige Julian Liebenow ist im Winter vom FC-DJK Tiefenbach aus der Kreisliga Passau zum Mitte-Landesligisten FC Sturm Hauzenberg gewechselt – und hat sich dort auf Anhieb einen Platz in der Startformation gesichert.

Mehr noch: Der junge Angreifer, angehender Master in Physiotherapie, überzeugt auch mit einer superstarken Torquote: Der Stürmer mit der Rückennummer 30 hat beim FC Sturm in neun Spielen schon fünf Treffer erzielt und zum fünften Tabellenplatz der Hauzenberger messbar beigetragen.

Schon beim FC Tiefenbach hatte Liebenow mit seiner Effektivität im Abschluss auf sich aufmerksam gemacht. Zehn Tore in 15 Spielen – so wurden mehrere höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam. Auch sein Ausbildungsverein 1.FC Passau war an dem 22-jährigen Offensivtalent interessiert. Am Ende entschied sich Liebenow aber für einen Wechsel zum Ligarivalen Hauzenberg, wo sich die Verantwortlichen auf einen "jungen, hochtalentierten Spieler" freuten. Und sie sollten recht behalten.

"Wir sind froh dass wir ihn haben", sagt Spielertrainer Geiger. Durch seine Abschlussstärke im Strafraum ist der Coach auf Liebenow aufmerksam geworden. "Er bringt viel Potenzial mit", sagt Geiger. Zuletzt konnte der junge Angreifer auch mit einem Tor gegen den Landesliga-Mitte-Spitzenreiter Spvgg Weiden überzeugen. Nicht zuletzt dank seiner Cleverness vor dem Tor prophezeit der Trainer: "Er kann ein richtig Guter werden." Sein Abschluss mit links und rechts sei sehr gut, betont der Trainer. Woran er laut Geiger allerdings noch arbeiten muss, ist die Bälle besser festzumachen. Und auch die Versuchung, "jeden Gegner ausspielen zu wollen", müsse er loswerden, erklärt Geiger, der auch in der neuen Saison fest mit dem jungen Sturm-Juwel plant.

Auch von Liebenows Seite her steht einem weiteren Engagement nichts im Weg. Er fühlt sich richtig wohl. "Ich bin sehr gut in die Mannschaft integriert worden", berichtet Liebenow, der auch davon profitierte, dass die Hauzenberger vor seiner Ankunft in der Offensive kaum Alternativen hatten. So gaben ihm Geiger und Trainer-Kollege Dominik Schwarz von Beginn an eine Chance – und die nutzte er bravourös. Das liegt laut Liebenow auch an den Teamkollegen. "Ich habe aber auch sehr viel der Mannschaft zu verdanken, die mich bei meinen Toren in die richtige Position gespielt hat", sagt der 22-Jährige bescheiden.

Den Unterschied zwischen Kreisliga und Landesliga spüre er schon noch, verrät Liebenow. Vor allem in der Zweikampfführung würden sich die beiden Ligen sehr unterscheiden. Außerdem merke man die Intensität des Spieltempos auch noch in den letzten 30 Minuten, sagt Liebenow. Insgesamt habe er sich aber schon ganz gut an das höhere Niveau gewöhnt.

Das sieht auch sein Trainer so. Zudem versucht das Offensivtalent laut Geiger jeden Tipp sofort umzusetzen. "Läuferisch ist er schon deutlich besser geworden", urteilt der Sturm-Coach. Liebenow selbst war über seine Entwicklung schon ein bisschen überrascht. "Man weiß ja nie, was auf einen zukommt." Geiger dagegen war schnell bewusst, dass der Stürmer auch in der Landesliga einschlagen werde. "Sonst hätten wir ihn im Winter ja nicht verpflichtet", meint der Trainer schmunzelnd.

Sollte Liebenow weiter so regelmäßig treffen, könnten durchaus höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam werden. Der Spieler selbst fokussiert sich zwar aktuell voll auf seine Aufgabe in Hauzenberg, "auf längere Sicht strebe ich aber schon noch etwas Höheres an", verrät der 22-Jährige. Eins ist aber schon jetzt klar: Die Entwicklung, die Liebenow hingelegt hat, ist schon mal ziemlich verheißungsvoll.