Pockinger mit "Joscar" geehrt
Er braucht keine große Gala: Boxer Roman Gorst ist Niederbayerns Sportler des Jahres

04.11.2020 | Stand 17.09.2023, 22:05 Uhr

Seine Heimat ist sein Anker: Roman Gorst lebt und trainiert in Pocking. −Foto: imago images

"And the Joscar goes to . . . Roman Gorst from Pocking!" Wenngleich nur gläserner Bayerwald-Joscar statt vergoldetem Hollywood-Oscar: Mit der transparenten Statue einer namhaften Bodenmaiser Glashütte kürte BLSV-Bezirksvorsitzender Udo Egleder den Schwergewichts-Profiboxer zu Niederbayerns Sportler des Jahres 2019. Gorst (31) hatte sich im Oktober 2019 den deutschen Meistertitel geholt, der ihm Anfang Oktober diesen Jahres in Magdeburg vom Hamburger Peter Kadiru (23) wieder entrissen wurde.

Bescheidenes Turnhallen-Ambiente beim Übungsabend der Boxabteilung des Pockinger Sportvereins (SVP) statt glamouröser Gala: Unter Roman Gorsts Karriere-Motto "Blut, Schweiß und Training" stellte deshalb Egl-eder seine Laudatio für einen technisch versierten Fighter, den dessen Trainer Christian Walter seit knapp 15 Jahren "zum Deutschen Meister aller (Gewichts-)Klassen geformt" habe.

"Es bedarf schon einer außerordentlichen boxerischen Leistung", sagte Laudator Egleder, "dem Hamburger Lokalmatador und Titelträger Boris Estenfelder auf der Reeperbahn vor 800 Fans mit einem klassischen Punktsieg den Meistergürtel ab- und nach Pocking mitzunehmen". Gorst reiht sich als Sportler des Jahres in eine illustre Riege ein – darunter etwa der Rastbüchler Skisprung-Olympiasieger Severin Freund.

"Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich" sei Gorst "ein außergewöhnlich erfolgreicher Typ", sagte Egleder. Zusammen mit Co-Trainer Florian Hackinger gibt der Boxer schon knapp eineinhalb Jahrzehnte lang sein Können an heimische Talende weiter.

Auch BLSV-Kreisvorsitzende Gerlinde Kaupa stellte die "menschliche Seite von Gorsts Meisterschafts-Medaille" heraus. Der neunfache deutsche Amateur-Meister sei ein "leidenschaftlicher Fighter, aber auch kluger Taktiker".

Gorst, im Hauptberuf Koch in einem Bad Füssinger Spitzenhotel, nahm den Preis stolz entgegen und betonte: "Der Joscar steht künftig in meinem gut gefüllten Pokalschrank ganz oben."

− nö