"Wir haben überdurchschnittlich viele Saisonkarten verkauft, die Leute haben richtig Lust auf Eishockey", zeigt sich Abteilungsleiter Johannes Käsmaier zuversichtlich, dass seine Trostberg Chiefs am Sonntag, 31. Oktober, vor einer großen Kulisse auflaufen – beim ersten Landesliga-Heimspiel nach eineinhalb Jahren Corona-Zwangspause. Gegner ist ab 17.30 Uhr der EHC Bayreuth. "Wenn das Wetter passt, könnten es schon 500 Zuschauer werden", sagt Käsmaier.
Die Oberfranken sind im Kampf um den Klassenerhalt ebenso ein Gegner auf Augenhöhe, wie die Freising Black Bears. Bei diesen gastiert der TSV am Freitag, 29. Oktober, um 20.15 Uhr. "Es sind zwei Sechs-Punkte-Spiele gegen direkte Konkurrenten", so Käsmaier angesichts der Tatsache, dass man im Januar die Punkte aus den Spielen gegen die Teams der eigenen Landesliga-Gruppe in die verzahnte Abstiegsrunde mitnimmt.
Die Chiefs hoffen, an die Leistung vom Auftaktspiel anknüpfen zu können. "Dass wir in Moosburg gewonnen haben, war natürlich eine große Überraschung. Nach dieser Kür kommt jetzt quasi die Pflicht", so Käsmaier. Plicht sei vor allem ein Heimsieg gegen Bayreuth. "Wobei wir aus der Vergangenheit wissen, dass das ein sehr unangenehmer Gegner ist." Die Mannschaft des neuen Trainers Michael Schwellengreber hat mit dem tschechischen Stürmer Michael Cejka einen starken Legionär in ihren Reihen, ist mit einem 6:4-Sieg gegen Selb 1b optimal in die Saison gestartet und hat bei den beiden 1:3-Auswärtsniederlagen den favorisierten Waldkirchenern und Dingolfingern das Leben sehr schwer gemacht.
"Eine geschlossen starke Mannschaftsleistung", so Käsmaier, sei auch nötig, um am Freitag in der Weihenstephan-Arena zu bestehen. Gegner SE Freising steht nach drei Niederlagen (0:5 gegen Selb 1b, 1:5 gegen Waldkirchen, 1:3 in Moosburg) schon mit dem Rücken zur Wand. "Die werden also richtig Gas geben", warnt der Abteilungsleiter davor, die Truppe um den kanadischen Stürmer Nolan Regan zu unterschätzen.
Krankheitsbedingt verzichten muss Trostberg auf Stürmer Lukas Feldner. Positiv für Trainer Petr Zachar: Diese Woche konnte er im Trostberger Freiluftstadion schon die ersten Trainingseinheiten abhalten.
Johannes Käsmaier ist bewusst, dass sein Team ein Doppelspieltag mit traurigen Vorzeichen erwartet. "In Freising hätten wir eigentlich ein Wiedersehen mit unserem Ex-Trainer Heinz Feilmeier gefeiert." Doch ist der Eishockeylehrer, den die Domstädter als Nachfolger von Michael Schneidawind verpflichtet hatten, im April im Alter von nur 54 Jahren unerwartet verstorben. Neuer Coach der Black Bears ist der erst 33-jährige Nils Hanfstingl, vorher U18-Trainer beim EHC München.
Sehr emotional dürfte es vor allem am Sonntagabend werden. Denn vor dem Spiel gegen Bayreuth wird Bürgermeister Karl Schleid die offizielle Umbenennung der Trostberger Freiluftarena in "Rainer-Roßmanith-Eisstadion" vornehmen. Eine Tafel mit Schriftzug und einem Foto des im Juli im Alter von 48 Jahren tödlich verunglückten Ausnahmespielers wird diese dauerhafte Würdigung optisch zum Ausdruck bringen.
"Dieser unersetzliche Verlust geht uns allen immer noch sehr nahe", betont Johannes Käsmaier. "Es wird schwierig, sich unter diese Umständen voll auf Eishockey zu konzentrieren, aber das muss die Mannschaft schaffen. Vielleicht gibt es ja noch mehr Motivation."Auch Frank Butz, Eishockey-Obmann des Bayerischen Eissportverbandes, wird am Sonntag in Trostberg zu Gast sein. Und zwar, um Wayne Grapentine zu ehren. Der TSV-Torjäger hat im April, wie berichtet, unter 64 Teilnehmern die 1. Bayerische e-Sports-Meisterschaft – ein Online-Wettbewerb mit dem Playstation-Spiel "NHL 21" – gewonnen.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Freitag, 29. Oktober 2021 – unter anderem im Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.
