Finale in Heerenveen
Eisspeedway-Pilot Hans Weber ist Vizeweltmeister – Heftiger Sturz kostet dem 37-Jährigen den Titel

06.04.2022 | Stand 06.04.2022, 10:20 Uhr

So freute sich Hans Weber nach dem ersten Tag in Heerenveen über Rang 2 in der Tageswertung. Doch tags darauf büßte er durch einen Sturz seine Chancen auf das Tagesfinale und auf den WM-Titel ein. Als Vizeweltmeister sorgte der Pilot des MSC Teisendorf dennoch für einen riesigen Erfolg. −Foto: red

Es hat nicht ganz gereicht: Eisspeedway-Pilot Hans Weber vom MSC Teisendorf hat den WM-Titel knapp verfehlt. Beim Grand Prix in Heerenveen (Niederlande) konnte er nach einem Sturz am zweiten Tag seine Führung in der Gesamtwertung nicht verteidigen und wurde Vizeweltmeister hinter dem Schweden Martin Haarahiltunen, der sich in den Niederlanden beide Tagessiege holte.

Denn Webers Sturz kostete den 37-Jährigen nicht nur die Punkte aus diesem Lauf, sondern auch im nächsten Lauf ging er leer aus. Das lag wohl auch an den Folgen: "Wir dachten, es ginge schon, aber im Nachhinein betrachtet hätten wir ihn gar nicht mehr fahren lassen dürfen", berichtet Daniel Fuchs, Vorsitzender des MSC.

Weber führte zwar im folgenden Durchgang, doch als nach dem Sturz eines Konkurrenten der Lauf neu gestartet werden musste, wechselte Weber die Maschine – und kam zu spät zum Start. Zwar gab es "ein Problem an der Gabel der Maschine, aber Hans hat es beim Motorrad-Wechsel offenbar nicht bemerkt, dass er die Vorbereitungszeit überschritten hat", so Fuchs. Statt eines Laufsiegs gab es eine Disqualifikation, das waren null statt drei Punkte. So war Webers Chance auf einen Platz im Tagesfinale dahin. Haarahiltunen wiederum ließ auch diesmal im Endlauf die Konkurrenten hinter sich. Damit war der Schwede Weltmeister.

Für Weber gab es WM-Silber. "Jetzt müssen wir ihn wieder aufbauen", weiß Fuchs – doch seine vorrangige Sorge gilt der Gesundheit seines Piloten. Zwar fuhr dieser noch (erfolgreich) seinen letzten Vorlauf, doch am Montag ging Weber ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Neben dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung "könnte es auch sein, dass etwas an seiner Hand ist, das sah auch nicht gut aus". Und wie kam es zum folgenschweren ersten Sturz? Der 37-Jährige führte, "aber Lukas Hutla, der wirklich stark gefahren ist, hat Druck gemacht. Da musste Hans ans Limit gehen und ist leider gestürzt", bedauert Fuchs die wohl entscheidende Szene.

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