Ein Anruf, der alle Pläne über den Haufen warf
Eine "Grätsche" und die Folgen: Reinhold Breu wird Co-Trainer bei der Wiener Austria

15.06.2021 | Stand 15.06.2021, 17:34 Uhr

In Diensten des luxemburgischen Fußballverbandes brachte Reinhold Breu den Nachwuchs der kleinen Nation nach vorn – jetzt wartet der Profifußball. −Foto: Imago Images

Eigentlich hatte Reinhold Breu (50) ganz andere Pläne gehabt, doch dann, so sagt der Trainer scherzhaft, "ist mir der Manfred Schmid dazwischengegrätscht". Ergebnis der "Grätsche": Reinhold Breu wird nicht Stützpunkt-Koordinator Südbayern des DFB, sondern findet sich als Co-Trainer der traditionsreichen Wiener Austria mitten im österreichischen Profifußball wieder.

Manfred Schmid, den Breu seit den gemeinsamen Zeiten als Spieler bei der Austria einen seiner besten Freunde nennt, wird Cheftrainer. Vergangene Woche hat der ehemalige Profi (u.a. 1. FC Köln, Eintracht Trier) einen Zwei-Jahres-Vertrag beim 24-maligen österreichischen Meister unterschrieben, eine Wohnung ist auch schon gefunden, heimatsport.de erwischt den neuen Austria-Assistenten am Telefon, als er auf dem Weg zum Trainingsgelände ist.

Breu, der Mann aus Edenstetten (Lkr. Deggendorf), bis vor wenigen Tagen zehn Jahre lang Technischer Direktor des luxemburgischen Fußball-Verbandes, spricht von einer Gelegenheit, "die man einfach ergreifen muss". Drei Minuten überlegen, zwei davon mit der Ehefrau, das war die Situation nach dem überraschenden Anruf von Spezl Schmid, so sagt Breu – dann stand die Entscheidung. "Der Manfred hat immer gesagt, wenn er mal einen Cheftrainerposten hat, kommt er auf mich zu, und jetzt war es soweit", sagt Breu.

Das neue Trainergespann hat einen klaren Auftrag an die Hand bekommen. "Natürlich muss ein Traditionsverein wie die Austria oben mitspielen", stellt Breu fest. Aber da sei eben auch "das Finanzielle", wie er sagt. Soll heißen: Große Sprünge bei Spielerverpflichtungen sind nicht drin. Und da kommt der Ausbilder Breu ins Spiel. Spieler entwickeln, "die Burschen weiterzubringen", wie Breu sagt, das ist der Auftrag, der sich vor allem an den neuen Co-Trainer richtet. Breu ist sich über seine anspruchsvolle Aufgabe im Klaren, aber nach allem, was er gesehen hat, auch zuversichtlich, "dass das klappen wird". Sein Vertrag läuft zunächst zwei Jahre, mit der Option auf ein weiteres. Was für Folgen eine "Grätsche" haben kann...

− mjf