Der Kaffee ist heiß, der Erdbeerkuchen frisch angeschnitten – alles ist bereit für das Klassentreffen von Getrud Breit (54), Birgit Maierhofer (32) und Kathrin Lichtinger (32). Über eineinhalb Jahre drückten die drei Frauen zusammen die Schulbank an der Landwirtschaftsschule Straubing, um die Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung zu absolvieren. Dass das kein bloßer Zeitvertreib ist, sondern sie sowohl beruflich als auch privat voran bringt, da ist sich das Trio einig. Erwachsene mit diversen Berufsabschlüssen und unterschiedlichsten Zielen würden nach Straubing kommen, um den einsemestrigen Studiengang abzuschließen, weiß Ingeborg Hüllbusch, die als Semesterleiterin und Hauswirtschaftsoberrätin ebenfalls zu dem Kaffekränzchen auf Kathrin Lichtingers Hof in Haunersdorf eingeladen ist. Dass die Unterrichtszeiten in Teilzeit – also an zwei Vormittagen zu je sechs Stunden – stattfinden, ermögliche es den Teilnehmern, Beruf, Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bringen.
Wie wichtig dabei die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist, erlebte Gertrud Breit aus Neßlbach bei Winzer. Seit vielen Jahren arbeitet sie in der Großküche des BRK Osterhofen, störte sich aber immer daran, dass sie als gelernte Friseurin keine berufsrelevanten Qualifikationen mitbrachte. Als sich ihre Tochter Birgit Maierhofer für den Studiengang interessierte, wusste Breit, dass das auch für sie das Richtige wäre. Das BRK fand das auch und trug ihre Entscheidung mit, sich in Straubing weiterzubilden. Dort lernten Mutter und Tochter nicht nur Fächer wie Haushalts- und Finanzmanagement, Ernährungslehre und Küchenpraxis, sondern – und darauf legte Breit besonderen Wert – auch die Pflege von und den richtigen Umgang mit Senioren. Damit hätte Breit gute Voraussetzungen, von der Küche in die Betreuung zu wechseln. "Man ist gefragt und hat eine Zukunft", schildert Breit die Wertschätzung, die sie seit Beginn ihrer zweiten Ausbildung für ihre Arbeit bekommt.
− cav
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