Drei Spieltage vor Saisonschluss: Schaldings Trainer Tanzer geht in die Offensive

09.05.2014 | Stand 09.05.2014, 13:48 Uhr

Gegen-Pressing: Mario Tanzer, Trainer des SV Schalding, will es beim Auswärtsspiel in Ingolstadt vielleicht mit einer neuen taktischen Variante probieren. − Foto: Lakota

Der SV Schalding will’s wissen: Nach dem Remis unter der Woche bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg strebt der Regionalligist vor der Partie bei der Reserve des Zweitligisten FC Ingolstadt (Anstoß Samstag, 14 Uhr) nach dem großen Wurf. Selbstzufriedenheit ist trotz einer beeindruckenden Serie (in den letzten acht Pflichtspielen gab’s 6 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage) für Mario Tanzer (38) ein Fremdwort: "Wir haben noch nichts erreicht", geht der Trainer verbal in die Offensive. Und auch auf dem Platz will Tanzer weiter vorne agieren und nicht nur gut verteidigen lassen.

Nach x englischen Wochen biegt der Regionalliga-Aufsteiger jetzt auf die Zielgerade der Saison ein. Und wie: Noch drei Partien (Ingolstadt/A, Buchbach/H, Aschaffenburg/A) gilt es so zu gestalten, dass die Grün-Weißen in der Liga am Ende auf Rang 14 über dem Strich stehen, auch über dem Relegations-Strich. Und im Pokal geht es am Mittwoch am Reuthinger Weg gegen die Würzburger Kickers um nichts Geringeres als um den Gewinn des bayerischen Cups, den damit verbundenen Einzug in die 1. DFB-Pokal-Hauptrunde und 100000 Euro. Festwochen für den Club und für das Team, das zwar noch nicht auf dem Zahnfleisch daherkommt, aber schon deutliche Verschleiß-Erscheinungen zeigt. "Das Spiel in Nürnberg hat wieder sehr viel Kraft gekostet", sagt der Trainer, der einigen Akteuren deshalb in Ingolstadt eine Zwangspause verordnen will. Der 38-Jährige denkt da aber in erster Linie nicht an die mit vier gelben Karten belasteten René Huber oder Sebastian Escherich, sondern vielleicht eher an Stoßstürmer Michael Pillmeier. Konkrete Namen verrät Tanzer nicht, aber "es wird definitiv Veränderungen geben".

Und nicht nur die erste Elf will der Verantwortliche modifizieren, sondern auch beim Spielsystem ansetzen. Und warum? Beim 1:1 in Nürnberg, in der großen Bundesliga-Spielstätte Grundig Arena, standen die Grün-Weißen des Öfteren mit Fortuna im Bunde. "Wir dürfen das Glück aber nicht überstrapazieren", sagt Tanzer, der deshalb überlegt, des Gegners Mannen nicht erst hinter der Mittellinie zu attackieren, sondern schon früher. "Gut verteidigen können wir, aber wie wäre es, wenn wir permanent Gegen-Pressing spielen, vorne drauf gehen und den Gegner schon ganz früh unter Druck setzen?"

Vielleicht könne dies ohne eine Extraportion Glück zum Erfolg führen, denn die Ingolstädter planen nach den Worten des Schaldinger Trainers bereits für die neue Saison, "werden sicher das ein oder andere ausprobieren und vielleicht auch A-Jugendspieler testen – das ist möglicherweise unsere Chance".

Das Erfolgsgeheimnis ist vielleicht aber auch ganz einfacherer Natur: Wille. Schon vor Beginn des Spieljahres 2014 hatte Kapitän Josef Eibl im PNP-Interview angekündigt, dass der SV Schalding in der Regionalliga bleibt, "weil wir es unbedingt wollen". Und dieses Motto setzen Mannschaft, Trainer und Verantwortliche seither in jeder Partie beispielhaft um. "Wir gehen in jedem Spiel bis zum Anschlag", bläst der Coach ins selbe Horn. Und auch in Ingolstadt wird sich daran nichts ändern. "Wir können noch alles gewinnen und alles verlieren, wir sind noch lange nicht am Ziel" , sagt Tanzer – der SVS will.