Plattling
Drei neue Versickerungsbecken: Aufwendiger Grundwasserschutz

28.09.2018 | Stand 18.09.2023, 3:08 Uhr

Ungewohnter Anblick: Drei große Entwässerungsbecken wurden entlang der Westtangente gebaut, um das etwa durch Ölrückstände verunreinigte Oberflächenwasser gereinigt versickern lassen zu können und so das Grundwasser zu schützen. −Foto: Schweighofer

So mancher Autofahrer, der in letzter Zeit auf der Westtangente vom Kreisverkehr beim AVP Autoland in Richtung Kreisverkehr an der Michaelsbucher Straße unterwegs war, wird sich sicherlich gewundert haben, was die drei Becken seitlich der Straße dort eigentlich zu bedeuten haben. Die Antwort: Bei den drei, von August bis September ausgehobenen Becken, handelt es sich um Absetz- und Versickerungsbecken. Rund 173000 Euro Baukosten plus Planung musste die Stadt Plattling dafür in die Hand nehmen.Den Grund für diese aufwendige Maßnahme erklären Stadtbaumeister Roland Pfauntsch und Geschäftsleiter Josef Hofmeister im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Als 1997 die rund 800 Meter lange Westtangente gebaut wurde, gab es 1998 auch eine Genehmigung für die Einleitung des Oberflächenwassers, die allerdings nur für 20 Jahre gültig war. Aufgrund neuer wasserrechtlichen Bestimmungen konnte diese Genehmigung zu den alten Kondition nun nicht mehr erneuert werden, was den Bau der drei Becken notwendig machte. "Der Aufwand ist schon immens", sagt Josef Hofmeister. "Dafür bleibt das Grundwasser aber auch sauber", ergänzt Roland Pfauntsch.

Der Sinn des Ganzen: Das Oberflächenwasser, das von der komplett versiegelten Straße kommt, soll vor Ort versickern, ohne dass es mit immensem Aufwand der Kläranlage zugeführt werden muss. Dabei sollen aber die Verschmutzungen im Oberflächenwasser, also zum Beispiel Ölrückstände, Reifenabriebe oder Bremsstaub, gereinigt werden, bevor sie in das Grundwasser gelangen. Erreicht wird dies durch eine sogenannte belebte Oberbodenzone, also eine bakterienreiche Humusschicht, die wie ein Sieb wirkt und in der die organischen Stoffe abgebaut werden. Ein Domschacht dient als eine Art Überlauf, wie Josef Hofmeister erklärt.
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