Südostbayern
Dramatisches Saisonfinale im Amateurfußball: Piding und Otting vorzeitig Meister

20.05.2019 | Stand 18.09.2023, 6:57 Uhr
Alexander Hübner

Violetter Kreisklassen-Meister- und Kreisliga-Aufstiegsjubel: Der ASV Piding nach dem 3:1-Sieg in Anger. −Foto: Bittner

Für vier Vereine aus dem Kreis Inn/Salzach, die in höheren Ligen vertreten sind, ist die Saison auch nach dem letzten Spieltag nicht zu Ende. Der TSV 1860 Rosenheim, ESV Freilassing und ASV Au müssen – oder dürfen – ebenso in die Relegation wie die SG Schönau.

Regionalliga: Ernsthaft in Gefahr geriet die Relegation für den TSV 1860 Rosenheim im Saisonfinale nicht mehr. Zwar musste die Kasparetti-Elf bis zur 74. Minute auf das 1:0 warten, doch Schweinfurt 05 hatte den FC Pipinsried beim 3:1 stets im Griff. Damit wurde die Elf von Fabian Hürzeler noch vom SV Heimstetten überholt, der sich einen Hoffnungsschimmer auf die Relegation erhalten kann. Wenn der FC Ingolstadt den Klassenerhalt verpasst, würde dessen zweite Mannschaft in der Regionalliga – obwohl als Neunter sportlich im sicheren Mittelfeld – ans Tabellenende gesetzt. Der FCP wäre damit der einzige sportliche Absteiger, Heimstetten ginge doch noch in die Relegation, und die zweite Mannschaft von Greuther Fürth wäre vorzeitig gerettet. 3, 8 und 16 – das sind die Platzierungen der drei Inn/Salzach-Vereine Burghausen, Buchbach und Rosenheim in der vierthöchsten Spielklasse.

Bayernliga Süd: Bis zur 90. Minute schien der 1. FC Sonthofen gerettet, obwohl der Abstiegsrivale aus Hankofen-Hailing mit 5:0 beim TSV Dachau führte. Das 0:0 in Vilzing hätte den Allgäuern gereicht, weil sie im direkten Vergleich mit dem FC Ismaning (auswärts 4:1, zuhause 1:3) die Nase vorn hatten. Doch dann traf der eingewechselte Josef Högerl zum 1:0 für die Oberpfälzer und verhalf Hankofen zum überraschenden Klassenerhalt. Dass Ismaning in der 93. Minute auch noch das Schwabmünchner 2:3 kassierte, fiel gar nicht mehr ins Gewicht. Dem Nachbarn FC Unterföhring droht in der Relegation der "Durchmarsch" von der Regionalliga in die Landesliga.

Der (mögliche) Rosenheimer Gegner in der Regionalliga-Relegation, der TSV Rain/Lech, hat zwar zehn Punkte Rückstand auf Meister Türkgücu-Ataspor, ist aber die Mannschaft der Stunde: Nach der ersten Saisonhälfte mit zehn Punkten Rückstand zum Zweiten nur Tabellensiebter, holten sich die Schwaben den inoffiziellen Titel des "Rückrunden-Meisters". Dritter in dieser Tabelle: der SV Kirchanschöring.

Landesliga Südost: Drei Elfmeter – und trotzdem 0:0, das ist die Bilanz des Pfarrkirchener Gastspiels beim TSV Bogen. Zweimal durften die Gäste in der Schlussphase vom Punkt ran, einmal die Hausherren. Schon ein Treffer hätte den Rottalern zum direkten Klassenerhalt gereicht, weil sich der SBC Traunstein nur zu einem 1:1 bei Schlusslicht TSV Neuried quälte. So muss die Elf des künftigen Erlbacher Trainers Lukas Lechner den schweren Weg gehen, weil es im direkten Vergleich mit dem SB/DJK Rosenheim und den Traunsteinern nur zu einem Punkt (SBR 10, SBC fünf) reichte. Das rettete den SB Chiemgau vor dem zweiten Abstieg in Folge. Dem SBR genügte ein torloses Unentschieden, um den dritten Relegations-Marathon in Serie zu vermeiden.

Dem Rückrunden-Besten VfB Hallbergmoos blieb nur Platz drei, weil sich der FC Deisenhofen beim ASV Dachau keine Blöße gab. Dem TSV Neuried gelangen in 30 Spielen nur sechs Unentschieden, ein Punkt ging am grünen Tisch verloren.

Bezirksliga Ost: Mehr Drama als in Au geht nicht. 0:2 lag der ASV nach einer halben Stunde gegen den Herbstmeister SC Baldham-Vaterstetten hinten, stand vor dem direkten Abstieg, weil der Abstiegsrivale SV Waldperlach führte. Dann verschossen die Gäste einen Elfmeter – ein Weckruf für die Elf von ASV-Trainer Florian Dirscherl. Nach 64 Minuten stand es 3:2, und auch den erneuten Ausgleich steckten die Mangfalltaler weg. Marcus Paccagnel erhielt mit dem 4:3 die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Dazu gilt es aber noch zwei Runden in der Relegation zu überstehen – ebenso wie für die SG Schönau, der auch ein spätes 2:0 gegen die SG Reichertsheim-Ramsau nichts mehr nutzte. Denn der VfL Waldkraiburg ließ gegen Forstinning nichts anbrennen und rettete sich direkt.

Das Erfolgsrezept von Meister TSV Ampfing heißt Dominik Süßmaier: Zusammen mit seiner Abwehr hielt der ehemalige Regionalliga-Torhüter in 16 von 30 Spielen den Kasten völlig sauber, nur 20 Gegentore kassierten die Schweppermänner.

Kreis Inn/Salzach: Von der Kreisliga bis zur C-Klasse stehen noch zwei Runden an. Durch zwei Tore von Hansi Freimanner hat der ASV Piding in Anger den Titel in der Kreisklasse 4 bereits perfekt gemacht. Nach neun Jahren ist der ASV damit zurück in der Kreisliga. Der FC Bosna i Hercegovina Rosenheim (A-Klasse 2) spielt nach einem 5:0 gegen den ASV Eggstätt neun Jahre nach seiner Gründung erstmals in der Kreisklasse. In der A-Klasse 5 durfte die DJK Otting durch ein 3:0 in Engelsberg vorzeitig jubeln. Verfolger SG Kirchweidach/Halsbach hätte auch ein Sieg in Traunwalchen nicht mehr gereicht, um dranzubleiben.
Mehr über die heiße Phase im heimischen Amateurfußball lesen Sie in der Heimatzeitung.