Donnerwetter von Deggendorf-Coach Dellnitz: "Das ist keine Mannschaft"

20.04.2015 | Stand 20.04.2015, 13:20 Uhr

Angefressen: Deggendorf-Trainer Marco Dellnitz. − Foto: Müller

Immer tiefer in den Tabellenkeller stürzt nach dem 1:3-Debakel am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen den TSV Langquaid das Landesliga-Team der Spvgg GW Deggendorf. Die rund 150 Zuschauer, die im Berthold-Heckscher-Stadion ein kampfbetontes Spiel erwartet hatten, bekamen hüben wie drüben nur magere Fußball Kost geboten. Dabei präsentierten sich die Mannen um Kapitän Erwin Dellnitz ihren Fans erschreckend emotionslos und desinteressiert. Keine Laufbereitschaft, keine Leidenschaft und nach dem Rückstand auch kein Aufbäumen − eines Kellerderbys gegen den Tabellennachbarn war dies völlig unwürdig. So ging der wenig berauschende 3:1-Sieg der Gäste am Ende auch völlig in Ordnung.

In der anschließenden Pressekonferenz sprach Langquaids Trainer Patrick Scheibenzuber von einem verdienten Auswärtssieg. "Mein Team ist in der Defensive sehr gut gestanden und hat so fast keine Großchance zugelassen. Ersatzgeschwächt, mit einigen Spielern der Zweiten und nur einem Ersatzspieler, hat die Mannschaft hervorragend gekämpft und alles geben", freute sich der Coach nach dem nicht erhofften Dreier gegen Deggendorf.

Angefressen hingegen reagierte hingegen Trainer Marco Dellnitz. Das auch er verletzungsbedingte Ausfälle hatte, sei für ihn keine Entschuldigung. Obwohl Deggendorfs Coach das Spiel durchaus auf Augenhöhe sah, sei der Sieg der Gäste aber verdient. Allerdings wurmte es ihn, dass in seinem Team trotz der enormen Bedeutung der Partie kein einziger Spieler Leidenschaft und Kampfmoral gezeigt hat. "Klar, wir werden die Fehler im Training aufarbeiten", sagte Dellnitz, der es nicht verstehen konnte, dass seine Elf sich gravierend gegen sein Spielsystem sträubte. "Die Spieler haben heute gemacht, was sie wollen. Sie haben mit Abseitsfalle gespielt, obwohl ich diese Taktik nicht vorgegeben habe und wir das nie trainiert haben. Im Training brauchen die Spieler der ersten Mannschaft doppelt so lange wie die meisten A- und B-Juniorenspieler bis sie neu einstudierte Spielzüge kapieren. Das ist keine Mannschaft", wetterte Dellnitz. Er will jetzt mit einem einfacheren Spielsystem, das "dann hoffentlich auch die Seniorenspieler verstehen", versuchen, den Klassenerhalt in der Landesliga zu schaffen.

− geb

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