Ticktack, ticktack. Für Uhren-Schmuck Reichhart ist die Zeit abgelaufen. Das 1851 am Preysingplatz gegründete Traditionsgeschäft schließt zum Ende des Jahres. Inhaber Josef und seine Gattin Gisela Reichhart sehnen die Rente herbei. Doch dies ist nicht der einzige Grund, der zur Geschäftsaufgabe geführt hat.
Sein Urgroßvater kaufte 1873 den Laden. In vierter Generation führt der Goldschmied und Diplomkaufmann den Betrieb. Doch nun bricht die nahtlose Geschäftsübergabe innerhalb der Familie. Reichharts Söhne haben sich beruflich anders orientiert. "Darüber bin ich auch froh", sagt der 64-jährige Reichhart mit Blick auf die Probleme des Einzelhandels in Kleinstädten. Das Verhalten der Kunden habe sich geändert. Das in Konkurrenz stehende Internet sowie Großmärkte, die ebenso Schmuck auf den Markt bringen, erschweren das Leben der Fachgeschäfte. Dienstleistungen, wie das Wechseln einer Uhrenbatterie oder das Anpassen einer Kette, würden die Leute gerne in Anspruch nehmen. "Doch davon allein können wir nicht überleben", betont er.
Der Ausverkauf läuft seit Anfang der Woche. Bis zum Ende des Jahres will Reichhart den Warenbestand unter die Leute bringen. Reichhart versucht, wieder Gewerbe in den Laden zu holen. Auch ein neues Gesicht soll das Haus am Preysingplatz 17 erhalten. Reichhart plant, die Fassade im Frühjahr in den Zustand vor den 1970er Jahren zu setzen.
− chh
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Seit 1851 wird im Geschäft am Preysingplatz Schmuck verkauft. Zum Jahreswechsel ist damit Schluss.
