Plattling
Die traditionsreiche, aber heute unbekannte Kirche St. Salvator wird bald renoviert

18.09.2019 | Stand 18.09.2023, 4:00 Uhr

Kreisheimatpfleger Florian Jung erklärte historische Hintergründe und die Herkunft der Kirchenausstattung. −Foto: Wagner

Vielen Menschen ist sie zunächst kein Begriff: Die Kirche St. Salvator in Plattling. Auch finden in der zur Pfarrei St. Michael gehörenden Kirche nur noch selten Gottesdienste statt. Doch dass es zu dieser Kirche durchaus einiges zu berichten gibt, erklärte am Dienstagabend Kreisheimatpfleger Florian Jung.

Um das Jahr 1460 sei die Kirche erbaut worden, vermutlich auf Veranlassung eines Mettener Abtes hin. "Hinter viele Fakten muss man leider ein Fragezeichen setzen, da man diese nicht mehr sicher belegen kann", bedauerte Jung. Bereits im 17. Jahrhundert sei die Kirche vermutlich schon einmal instand gesetzt worden. 1726 wurde die Kirche durch eine Barockausstattung erweitert.

Bekannt sei die Kirche allerdings früher vor allem aufgrund des dazugehörigen Brunnens gewesen, denn dessen Wasser habe als heilkräftig gegolten. "Später wurde der Brunnen dann in die sogenannte Lourdesgrotte integriert. Diese wurde im Jahr 1893 eingeweiht – worauf die Plattlinger sehr stolz waren." Laut dem Kreisheimatpfleger soll sie in der Zeitung damals als das neue Wahrzeichen Plattlings deklariert und sogar mit der Mariensäule in München verglichen worden sein. "Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Grotte abgebrochen werden, vermutlich weil diese durch Feuchtigkeit zu stark beschädigt worden war", erklärte Jung.

Ein großes Thema ist aktuell die anstehende Sanierung. Darüber informierte Stefan Kopp. Den Anstoß hierfür habe ursprünglich der vermeintliche Fund eines Hausschwammes gegeben. "Dieser entpuppte sich im Nachhinein als für das Gebäude harmloser Muschelkrempling." Allerdings sei im Zuge des hierfür erstellten Gutachtens der Befall durch Nagekäfer bemerkt worden. Nach einer ausgiebigen Säuberung seien an anderer Stelle – nämlich im Holzgebälk der Kirche – Hausschwämme zum Vorschein gekommen. "Wir sahen einen akuten Handlungsbedarf", stellte Kopp klar. Allerdings handle es sich bei den geplanten Maßnahmen um massive Eingriffe in die Statik des Gebäudes, für das es zumal auch keine Baupläne mehr gibt. So gestalte sich die Arbeit des zu Rate gezogenen Statikers schwierig.

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