Chieming
"Die Reiter versauern daheim" – Chiemsee-Pferdefestival in Ising auf der Kippe

30.04.2020 | Stand 18.09.2023, 7:04 Uhr
Walter Hohler

Große Sprünge – wie hier von Selina Höger, die 2019 mit Flintstone Zweite des Großen Preises wurde – gehörten in den vergangenen Jahren beim Chiemsee-Pferdefestival auf Gut Ising immer dazu. Heuer aber wird wohl zumindest der erste Teil der beliebten Veranstaltung nicht wie geplant stattfinden können. −Foto: Weitz

Die Unklarheit wegen der Corona-Krise betrifft immer mehr auch den Pferdesport. Davon betroffen ist auch das Chiemsee-Pferdefestival auf Gut Ising (Lkr. Traunstein), das heuer vom 27. August bis zum 6. September in zwei Etappen stattfinden sollte.

Über 300 Pferdesportler aus der ganzen Welt, internationale Stars aus über 20 Nationen sowie bayerische Spitzenreiter auf über 450 Pferden hätten zum 13. Mal am Chiemsee um den Sieg in über 40 Spring- und Dressurprüfungen gekämpft. Zumindest der erste Teil des Festivals vom Donnerstag, 27. August, bis Sonntag, 31. August, wird aber nicht ausgetragen werden können, da bis Ende August in Bayern alle Großveranstaltungen verboten sind.

"Wir könnten zwar mit den konkreten Planungen gut losstarten, aber wenn überhaupt, können wir allenfalls die zweite Turnierwoche (in dieser gibt es neben dem Springreiten auch Dressursport, d. Red.) stattfinden lassen", erläutert Turnierleiter Josef Beilmaier. Doch auch hier gelte es noch abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Selbst wenn die Wettbewerbe stattfinden könnten, müsste man unter anderem vorab klären, wie es um die notwendigen Hygienemaßnahmen stünde – ebenso wie um die weiteren Voraussetzungen für eine solche Veranstaltung. "Wir brauchen ja schließlich Sicherheit auch für die Sponsoren, für die geplanten Aufbauten und die Sportler selbst, ob und wie das stattfinden kann", betont er.

Denn solch große Turniere hätten eine lange Vorlaufzeit. Kleinere Veranstaltungen dagegen könne man kurzfristiger organisieren – und daher hofft man, hier nach einer Lockerung der Sicherheitsmaßnahmen "vielleicht im Juli oder August" zumindest regional begrenzte Turniere ausrichten zu dürfen. Die Sportler aus der Region sollten dann zumindest die Möglichkeit bekommen, wieder im Umland aktiv zu werden. Denn Beilmaier weiß: "Die Reiter versauern daheim."

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