Die Lust packt ihn und er packt aus: Warum Reinhard Völdl den SV Haag übernimmt

27.10.2015 | Stand 18.09.2023, 22:35 Uhr

Mischt sich wieder unter die Menge: Reinhard Völdl (Mitte) trainiert ab sofort den SV Haag, nachdem er bis Mitte Mai 2015 den 1.FC Passau gecoacht hatte. − Foto: Lakota

Ein knappes halbes Jahr nach dem Ende seines Engagements beim 1.FC Passau (Bezirksliga Ost) nimmt Reinhard Völdl eine neue Aufgabe in Angriff: Der 44-Jährige übernimmt den SV Haag (Kreisklasse Unterer Wald, 11. Platz) – vorerst bis Saisonende. Ab März sollen dann weitere Gespräche geführt werden. Völdl tritt damit die Nachfolge von Andreas Schmid (34) an.

"Es war schon schön, auch einmal Zeit für etwas anderes außer Fußball zu haben", sagt Reinhard Völdl, "aber Haag liegt ja quasi vor der Haustür und wer ein Fußballer ist, der sagt dann nicht nein." Das Ziel des Tabellenzehnten, der nur einen Punkt vor dem Abstiegs-Relegationsrang steht, markiert Völdl im gesicherten Mittelfeld. Nach ganz vorn will er bei 18 Punkten Rückstand natürlich nicht mehr schauen: "Aufrollen werden wir das Feld nicht mehr, vielmehr geht’s für uns jetzt darum, wieder an Sicherheit und Abstand nach hinten zu gewinnen."

Völdl: Überzeugt vom Team

Dass dies gelingen wird, davon ist der neue Coach überzeugt. Moral, Qualität, Potenzial – das alles habe die Mannschaft, wovon er sich in zwei Spielen selbst überzeugt hat. Besonders das 3:3 am Wochenende gegen Jandelsbrunn hat ihm gefallen. Nur: "In meinen Augen hat da der Plan gefehlt. Wir müssen hinten die Fehlerquote minimieren, im Sturm passt es ja", erklärt Völdl.

Eine Rückkehr von Andreas Schmid würde ihm gefallen

Fehlen wird ihm dennoch einer: Andreas Schmid, sein Vorgänger und Spielertrainer, der immerhin fünf Tore erzielte. Schmid will auch als Spieler nicht mehr für Haag auflaufen. "Da muss ich mit der Mannschaft reden, was da vorgefallen ist. Wenn Andi es sich anders überlegt, ist er herzlich Willkommen. Aber da liefen noch keine Gespräche. Vielleicht hat ihn das Spielertrainer-Amt einfach überfordert, ich hab’ das auch mal gemacht, das ist nicht einfach. Wenn es mal nicht läuft, dann zeigt man nicht mehr die Leistung, die man von sich gewohnt ist", sagt Völdl.

Völdl: Höherklassiger Verein wäre nicht drin gewesen

Mit Haag übernimmt er nach dem Bezirksligisten Passau und dem Interims-Posten in Hauzenberg einen niederklassigen Verein. Das war auch Prämisse bei der Auswahl des neuen Clubs, denn Völdl beschäftigt der B-Trainerschein, den er in der Sportschule Oberhaching erwerben und im Herbst 2016 abschließen will, enorm. "Ein höherklassiger Verein ist derzeit nicht drin", gibt der 44-Jährige daher zu. Die Entscheidung, bei Haag zuzusagen, sei dann "spontan", aber mit Überzeugung gefallen. Mit Reinhard Marold, der die Haager für ein Spiel übernommen hatte, wurde der Vorgang abgeklärt: Marold saß bei den Verhandlungen mit am Tisch. Seine erste Partie bestreitet Völdl in Röhrnbach, beim heimstärksten Club der Klasse – "der uns einiges abverlangen wird."

− sli