Derbypleite folgt Torfestival: Schatten und Licht beim ESC Vilshofen

28.11.2017 | Stand 28.11.2017, 16:16 Uhr

Verteidigten mit Mann und Maus: Die Dingolfinger Isar Rats setzten sich beim ESC Vilshofen am Ende mit 5:3 durch, hier versucht der Vilshofener Markus Ruderer sein Glück gegen Jaroslaw Koma, Vinzenz Hähnel und Daniel Harrer. − Foto: Mike Sigl

Niederlage und Sieg am Wochenende für die Vilshofener Wölfe: Im Niederbayern-Derby gegen Dingolfing unterlagen die Landesliga-Eishockeyspieler des ESC mit 3:5, von der Auswärtsfahrt nach Ulm kehrten die Vilsstädter indes mit einem 9:6-Sieg zurück.

Die Freitagspartie der Vilshofener Wölfe gegen die Dingolfinger Isar Rats begannen beide Teams abwartend, sie beschnupperten sich und agierten offensiv vorsichtig, womit es in den ersten zehn Minuten zu keinen klaren Tormöglichkeiten kam. In der 12. Minute hatten die Fans den Torschrei schon auf den Lippen, als Michael Fischer nach einem sehenswerten Querpass von Matthias Zillinger scheiterte. Im Gegenzug wehrte Goalie Sandro Agricola einen Angriff des Dingolfinger Spielertrainers Weinzierl ab, war jedoch gegen den Nachschuss machtlos (13.). Im restlichen Verlauf des 1. Drittels kamen die Wölfe noch zu zwei, drei guten Möglichkeiten, blieben aber ohne Torerfolg.

Im zweiten Spielabschnitt agierten die Wölfe mit recht wenig Biss, zeigten ein wenig kampfbetontes Spiel und ermöglichten den Gästen so leichte Tore. In der 28. Minute erhöhte Verteidiger Koma auf 0:2. Zwar stellte Alexander Schwarz in der 33. Spielminute mit einem Schuss von der blauen Linie den Anschluss her, dennoch war das Spiel der Gastgeber alles andere als bestimmend. Nur eine Minute später überlief Weinzierl das gesamte Team des ESC und stellte auf 1:3. Dass das Ergebnis zu dem Zeitpunkt so moderat aussah, hatte man Torhüter Agricola zu verdanken, der einige Hundertprozentige entschärfte. Ohne ihn und seine Paraden hätte es gut und gerne 1:6, 1:7 oder auch 1:8 stehen können.

Zu Beginn des letzten Drittels, als Benjamin Bugla auf der Strafbank saß, schlug es noch einmal im Tor der Hausherren zum 1:4 ein (41.). Auf den Rängen begann sich ein gewisser Unmut breit zu machen. Nach dem letzten Seitenwechsel verkürzte Markus Simbeck mit einem Hammer auf 2:4 (52.) und es dauerte bis zur 58. Minute, ehe den Zuschauern den erste wirklich sehenswerte Spielzug der Wölfe geboten wurde: Die beiden Angreifer Robert Vavroch und Robert Suchomski bedienten ihren mitgelaufenen Sturmpartner Joachim Neupert, der zum 3:4 abschloss. Die Wölfe riskierten jetzt alles, Agricola ging für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Doch statt des Ausgleichs machten die Isarstädter vier Sekunden vor dem Ende der Partie mit dem 3:5 alles klar.

Am Sonntag in Ulm liefen die Wölfe in voller Mannschaftsstärke auf. Die gastgebenden Devils konnten gerade mal 11 Feldspieler und zwei Torhüter aufbieten. Dies waren die Nachwehen der Trainer-Entlassung, die auch einige Spieler auf die Idee gebracht hatten, nicht mehr aktiv für den VfE eingreifen zu wollen. Wer nun dachte, dass es für den ESC ein leichtes Spiel würde, sah sich getäuscht. Im 1. Drittel brachten Vavroch und Neupert die Gäste zwar mit 2:0 in Front und Suchomski erhöhte in eigener Unterzahl sogar auf 3:0. In der gleichen Situation fiel jedoch der erste Treffer der Schwaben (3:1/30.). Genau in solchen Überzahlsituationen agierten die Hausherren immer wieder brandgefährlich. Manuel Ruhstorfer erhöhte zum 4:1 (33.) und Vladimir Gomow legte eine Minute später zum 5:1 nach. Bis zur Drittelsirene trafen zwei Ulmer Akteure sowie wiederum Ruhstorfer zum Zwischenstand von 6:3 aus Sicht der Wölfe.

Im letzten Drittel schraubten Vavroch und Fischer auf 8:3 (45., 48.). Dass es nicht zum absoluten Debakel für die Hausherren kam, verhinderten die beiden Unparteiischen, die in den Schlussminuten immer wieder einen ESC-Spieler auf die Strafbank schickten. Dadurch resultierten das 8:4 (51.) und 8:5 (56.), als die Wölfe jeweils in Unterzahl spielten. Das 8:6 der Devils 72 Sekunden vor dem Ende brachte Vilshofen jedoch nicht ins Wanken. Zillinger machte mit einem Empty-Net-Tor zum 9:6 in der letzten Minute den Deckel drauf.

− red



STATISTIK

ESC Vilshofen – EV Dingolfing 3:5 (0:1, 1:2, 2:2)/Tore: 0:1 Schickaneder (12:17), 0:2 Koma (27:04), 1:2 Schwarz (32:13/ Suchomski), 1:3 Weinzierl (33:28), 1:4 Koß (41:00/5:4 ÜZ), 2:4 Simbeck (51:39/ Maier, Vavroch), 3:4 Neupert (57:01/Suchomski, Vavroch), 3:5 Tahedl (59:56/Empty Net). Strafminuten: ESC 10, EVD 6.

VfE Ulm/Neu-Ulm – ESC Vilshofen 6:9 (0:2, 3:4, 3:3)/Tore: 0:1 Vavroch (4:02/ Gomow, Bugla), 0:2 Neupert (15:26/ Simbeck, Artmann), 0:3 Suchomski (27:03/ Gomow/4:5 UZ), 1:3 Nussbaumer (29:43/5:4 ÜZ), 1:4 Ruhstorfer (32:28/ Simbeck), 1:5 Gomow (33:51/Suchomski, Vavroch), 2:5 Michalek (34:39), 2:6 Ruhstorfer (37:43/Vavroch), 3:6 Larsson (38:16), 3:7 Vavroch (44:50/Gomow, Suchomski), 3:8 Fischer (47:39/Maier/5:4 ÜZ), 4:8 Nussbaumer (50:09/5:4 ÜZ), 5:8 Marino (55:16/ 5:4 ÜZ), 6:8 Meissner (58:48), 6:9 Zillinger (59:29/EN). Strafminuten: VfE 8+50, ESC 24.