Ringen
Der Meister kämpft gleich souverän – Bundesligist Burghausen feiert 27:8 bei Pausa/Plauen

11.09.2018 | Stand 18.09.2023, 20:23 Uhr
Michael Buchholz

Selbst eine fiebrige Erkältung steckte Enes Akbulut weg und feierte beim Auftaktkampf der Burghauser Ringer in Sachsen einen technisch überlegenen Sieg. −Foto: Buchholz

Faustdicke Überraschungen gab es beim Auftakt der Ringer-Bundesliga Südost: Während sich der Deutsche Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen vor 290 Zuschauern klar mit 27:8 bei der WKG Pausa/Plauen durchsetzte, wurden die Mitfavoriten der Gruppenphase kräftig abgewatscht: Der TSV Westendorf ging beim RSV Greiz mit 2:27 unter und der SV Johannis Nürnberg holte sich beim SV Hallbergmoos eine 5:18-Klatsche ab.

"Nach dem ersten Kampftag sind die Ergebnisse, auch in Hinsicht auf die Athleten, die wegen der Vorbereitung auf die WM in Budapest verhindert waren, schwer einzuschätzen, aber Greiz habe ich schon als Gegner auf dem Schirm, der sich gut verstärkt hat und uns auch aufgrund seiner Kompaktheit Probleme bereiten kann", zeigte sich Burghausens neuer Trainer Eugen Ponomartschuk zurückhaltend.

Weder seine Staffel, noch die Gastgeber reizten das neue Punktesystem aus. So kamen die Wackerianer bei der Aufstellung auf 21 von 28 möglichen Zählern, Pausa/Plauen, das zahlreiche Eigengewächse aufbot, lag deutlich darunter. "Insgesamt war ich mit unserer Mannschaft sehr zufrieden. Dass am Anfang der Saison noch nicht alles perfekt geklappt hat, ist doch normal", so Ponomartschuk, der am eigenen Leib erfahren musste, wie es ist, wenn man rund neun Monate keine echte Wettkampfpraxis mehr hat: "Das ist schon schwer. Training und Wettkampf sind ganz unterschiedlich, aber ich bin mir sicher, dass wir alle, die länger ohne Wettkampf waren, uns da schnell wieder reinfinden und uns auch steigern werden." Kampfansage an die Konkurrenz!

Dem Burghauser Eigengewächs Mansur Dakiev, der in der Eingangsklasse immerhin in die zweite Runde gekommen ist, bescheinigte der neue Trainer ein Kämpferherz: "Er hat sich den Kampf verdient und hat es ohne Respekt vor dem Gegner tapfer gemacht." Im Greco-Schwergewicht ließ Ramsin Azizir nichts anbrennen, demonstrierte einmal mehr seine Klasse und im Bantamgewicht des griechisch-römischen Stils gelang Neuzugang Fabian Schmitt ein perfekter Einstand mit dem Schultersieg gegen Janik Rausch. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben. Er ist einer, der bis zur letzten Sekunde kämpft", freut sich der Coach auf viele tolle Auftritte von Schmitt.

Bis auf einen kleinen Fehler, den der beste Athlet der Hausherren, Kamil Skaskiewicz, eiskalt nutzte, war Hannes Batt im Freistil-Halbschwergewicht gut dabei, dann musste der Ex-Trostberger aber auf die Schultern. Zum Abschluss folgten sechs Burghauser Erfolge. Im Freistil-Leichtgewicht raffte sich Enes Akbulut, der am Vortag noch Fieber hatte, zu einem Überlegenheitssieg auf. "Hut ab vor Enes, der das gut weggesteckt hat, obwohl wir am Tag zuvor nicht mal wussten, ob er ringen kann", so Ponomartschuk, der im Anschluss selbst auf die Matte musste und Mitte des zweiten Durchgangs mittels technischer Überlegenheit triumphierte.

Wenig begeistert war der 33-Jährige von der Leistung der Kampfrichter im Duell von Witalis Lazovski. Der war in der Greco-Gewichtsklasse bis 71kg sechs Minuten lang in der Vorwärtsbewegung und gewann mit 11:2, sein Gegner musste aber trotz der verschärften Regelauslegung nicht einmal in die Bodenlage. "Ich hätte schon gerne gesehen, was Witalis im Boden auch im Wettkampf kann", zeigte sich Ponomartschuk enttäuscht.

Benjamin Sezgin mit seiner unwiderstehlichen Art, Magomedmurad Gadzhiev, dessen Gegner auf Regie des Bundestrainers nicht Gewicht machen durfte, und Matthias Maasch brachten schließlich den klaren Erfolg unter Dach und Fach.

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