Der ewige "Jimmy": Jürgen Semsch und die "magische 1000-Spiele-Marke" für Kirchberg

20.10.2017 | Stand 18.09.2023, 22:51 Uhr

Sein Freund, der Ball: Über 1000 Spiele hat Jürgen "Jimmy" Semsch für den SV Kirchberg v. Wald absolviert. "Ohne Spaß geht es nicht", sagt er. − Foto: Andreas Lakota/Archiv

Als er das erste Mal Ende der 70er gegen einen Ball tritt, ist Helmut Schmidt Bundeskanzler und die "Village People" beherrschen mit "Y.M.C.A." die deutschen Charts. Inzwischen hat Jürgen "Jimmy" Semsch über 1000 Spiele auf dem Buckel. Fast alle davon für seinen Heimatverein, den SV Kirchberg v. Wald.

Auch in dieser Spielzeit hat der "ewige Jimmy" wieder einen Einsatz für den A-Klassisten absolviert. Im Heimspiel gegen Beutelsbach stand der 45-Jährige für 15 Minuten auf dem Rasen, am Ende reichte es zu einem 4:4-Unentschieden. Mitte August, vorm Spiel gegen Otterskirchen, ehrt ihn der Verein für seinen jahrelangen Einsatz – schließlich ist "Jimmy" erst der zweite Spieler in Kirchberg, der die magische Marke von 1000 Spielen durchbrechen konnte.

Semsch, der als kaufmännischer Angestellter arbeitet, hat den Wandel des Fußballs hautnah miterlebt. Was sich in all’ den Jahren verändert hat? "Vor allem die Geselligkeit und die Mentalität der jungen Spieler sind anders", sagt er. "Wenn man früher geschimpft worden ist, hat man sich angestrengt. Heute bocken die Jungs oder hören mit dem Fußball auf." Semsch tickt da anders. An seine ersten Schritte in der Kirchberger Herren-Mannschaft kann er sich noch erinnern. "Das war im Jahr 1990. Wir spielten gegen den SV Garham und ich wurde eingewechselt", sagt er. "Alles weiß ich natürlich nicht mehr genau – nur, dass ich gleich bei einem meiner ersten Einsätze ein Tor geschossen habe."

Mit den Jahren werden es immer mehr Spiele – und Tore. Jürgen Semsch wird zu einer wichtigen Stütze im Kirchberger Mittelfeld. Kein Wunder, dass nach und nach auch andere Vereine auf ihn aufmerksam werden. "Ich habe in meiner Laufbahn viele Angebote bekommen, aber nur eines angenommen", blickt er zurück.

Semsch ist 28, da entschließt er sich, zum Nachbarverein Aicha v. Wald zu gehen. "Die spielten damals in der Bezirksoberliga. Das wollte ich mir mal ansehen – und schauen, ob ich mithalten kann", erzählt er. Semsch hält mit – und Aicha legt die bis dato erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hin. Nach einem Jahr verabschiedet sich Semsch wieder nach Kirchberg – wo er bis heute kickt. Als die DJK vor zwei Jahren den Aufstieg in die Kreisklasse schafft, steuert auch der Routinier fünf Saisontore bei.

Es ist Semschs bislang letzter großer Erfolg. Nach Platz 12 und dem verlorenen Relegationsspiel gegen die SG Tann (1:4) müssen die Kirchberger im Juni erneut den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Für "Jimmy" dennoch kein Grund, seine Stiefel an den Nagel zu hängen. "Ich habe zwar hin und wieder muskuläre Probleme. Aber wenn es geht, trainiere ich mit. Der Fußball macht mir nach wie vor einfach Riesen-Spaß."