Der erste Zoff mit Flick: Salihamidzic kontert – "überrascht über mediale Kaderplanung"

09.01.2020 | Stand 09.01.2020, 12:36 Uhr

Verschnupft über die Aussagen des Trainers: Hasan Salihamidzic. −Foto: dpa

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat verstimmt auf die öffentliche Forderung von Trainer Hansi Flick nach Verstärkungen noch in diesem Winter reagiert.

"Ich war überrascht über das mediale Betreiben der Kaderplanung. Davon bin ich kein Freund. Wir tauschen uns sowieso die ganze Zeit aus", sagte Salihamidzic am Donnerstag im Trainingslager in Doha/Katar. Flick spüre "den Erwartungsdruck", den ein Cheftrainer beim FC Bayern nun mal habe.

Grundsätzlich zeigte der 43-Jährige Verständnis für die Forderung des Coaches, der in der Süddeutschen Zeitung "mindestens zwei Spieler" als notwendige Verstärkung des derzeit verletzungsgeplagten Kaders verlangt hatte. Flick (54) sieht auf der Position des Rechtsverteidigers und auf den offensiven Außenbahnen Bedarf.

Salihamidzic bestritt eine Meinungsverschiedenheit und sagte: "Wir prüfen die Optionen, die bekanntlich in dieser Transferperiode schwierig zu finden sind und schauen, was möglich ist. Topspieler werden von den Klubs nicht freigegeben." Der FC Bayern benötige gleichwohl "einen Spieler, der uns jetzt gleich hilft", ergänzte Salihamidzic, allerdings bahne sich unmittelbar nichts an. "Wir sind noch in keiner Sache weit."

Ein Wintertransfer von Nationalspieler Leroy Sane (Manchester City), der nach seinem Kreuzbandriss vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining steht, sei "kein Thema". Aber auch ohne zusätzliche Spieler seien die Saisonziele nicht in Gefahr, sagte Salihamidzic, der im Sommer zum Sportvorstand aufrücken soll.

Darüberhinaus kündigte Brazzo eine baldige Vertragsverlängerung mit Kapitän Manuel Neuer an. "Wenn wir zurückkommen, werden wir uns zusammensetzen. Ich habe Manuel schon gesagt, dass wir sehr daran interessiert sind, mit ihm zu verlängern", sagte Salihamidzic. Neuer (33) steht noch bis 2021 beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag, angedacht ist eine Verlängerung bis 2023.

Ab Sommer bekommt Neuer in Schalkes Keeper Alexander Nübel allerdings einen Herausforderer. Am Status von Neuer wird dies aber nichts ändern. "Alexander Nübel wird für den FC Bayern ein Riesengewinn. Er ist ehrgeizig, selbstbewusst und charakterlich top. Alexander weiß, dass Manuel Neuer unsere Nummer eins ist. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Manu und wird sich unterordnen", sagte Salihamidzic.

Nübel (23) unterschrieb bei den Münchnern einen Fünfjahresvertrag. Zuletzt war bereits über eine sofortige Ausleihe des früheren U21-Nationalspielers spekuliert worden, um Nübel Spielpraxis zu verschaffen. Dieses Szenario schloss Salihamidzic in Doha aber aus, es gebe auch keine Einsatzzusagen. Vielmehr sei es "eine überzeugende Konstellation", mit Neuer als Nummer eins und "Europas größtem Talent" in die neue Saison zu gehen.

− sid/dpa