Darum geht es bei den Protesten
"Den Fans ist es todernst": Melkkuh ManU – der Platzsturm könnte nur der Anfang gewesen sein

04.05.2021 | Stand 04.05.2021, 8:00 Uhr

Die Fans wollen ihr Manchester United zurück − und fordern den Abgang der Besitzerfamilie Glazer. −Foto: afp

Graeme Souness war außer sich. "Irgendein Dorftrottel hätte hier heute jemanden umbringen können", schimpfte die Liverpool-Legende über die blindwütigen Attacken der zornigen Fans von Manchester United. Deren weltweit aufsehenerregender Platzsturm sei "inakzeptabel", echauffierte sich Souness live im Bezahlfernsehen, ihre unbändige Empörung treffe "die Falschen".

Denn während Souness und seine Expertenkollegen von Sky Sports im "Theater der Träume" eine Leuchtrakete und eine Flasche um die Ohren flog, während zwei Polizisten verletzt wurden, saß das eigentliche Ziel des Fan-Ärgers völlig unbehelligt mehrere Tausend Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Atlantiks. Die milliardenschwere Besitzerfamilie um die beiden Vorstandschefs Joel und Avram Glazer, die United aus Sicht der Anhänger seit 16 Jahren wie eine willfährige Melkkuh aussaugt.

Als "Parasiten" wurden sie von den bis zu 10.000 Fans beschimpft, von denen einige Hundert am Sonntagabend für die Absage des Klassikers gegen den FC Liverpool um Jürgen Klopp sorgten. "Wir entscheiden, wann ihr spielt", riefen die Anhänger jubelnd, als die Verlegung die Runde machte – und, klar: "Glazers raus!"

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