Plattling
Das Naturphänomen Haareis im heimischen Wald entdeckt

28.12.2020 | Stand 18.09.2023, 5:08 Uhr

Bei einem Waldspaziergang hat Josef Harant aus Plattling zuletzt Haareis, auch Eiswolle genannt, entdeckt. −Foto: Harant

Bei einem Waldspaziergang hat Josef Harant aus Plattling zuletzt Haareis, auch Eiswolle genannt, entdeckt. Als Vorsitzender des Fotoclubs ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, von dieser Besonderheit ein Foto zu schießen.

Auf der Homepage der bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau erfährt man folgendes über Haareis: "Bei diesem Naturphänomen bilden sich an abgestorbenen Ästen von Laubholz Haare aus Eis, die 30 bis 100 Millimeter lang und zum Teil nur 0,02 Millimeter dick sind." Die Besonderheit dieser Eisform sei, dass sie nicht wie ein Eiszapfen an den Enden, sondern von ihrer Basis her wächst.

Die Eishaare bilden sich dem Landesamt zufolge mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit von fünf bis zehn Millimetern pro Stunde, solange genügend Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird. "Zusammen sind sie stark genug, um die Borke auch vom Ast abzusprengen. Eine Nacht genügt somit für eine ausgeprägte Haarbildung."

Dabei spiele das lokale Mikroklima eine wesentliche Rolle. An schattigen Standorten überdauert das Haareis auch manchmal den ganzen Tag. In der Sonne hingegen beginnt es schnell zu schmelzen.

− pz