"Das halbe Dorf ist da": Der Kampf um die Kreisliga – mit Feuer und vielen, vielen Fans

28.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:04 Uhr
Jonas Kraus

Jubel mit den Fans: Die Handlaber Spieler dürfen sich auch am Mittwoch in Gergweis auf lautstarke Unterstützung freuen. −Foto: Escher

Die Kreisliga-Relegation geht in die heiße Phase. Nach der ersten Runde mussten die Kreisligisten Hartkirchen und Kirchberg i.W. sowie die Kreisklassisten Obernzell-Erlau und Schönbrunn a. L. die Segel streichen. Nun stehen sich in Runde zwei noch vier Kreisklassisten gegenüber, die sich um den Aufstieg in die Kreisliga streiten. Die Sieger sind Kreisligisten, die beiden Verlierer haben noch eine Chance, falls Aiglsbach den Landesliga-Aufstieg schafft und/oder der SV Schöfweg in der Bezirksliga bleibt.

2. Runde

Frauenau – Niederwinkling (am Mittwoch, 29. Mai, 18.30 Uhr in Bischofsmais): Schön langsam haben sich die Nerven bei den Spielern und Verantwortlichen des TSV Frauenau wieder beruhigt. "Nach dem Spiel hat das aber noch ganz anders ausgeschaut", sagt Trainer Gerhard Joachimsthaler. Kein Wunder: Dramatischer als Frauenau kann man fast nicht gewinnen. Bis zur 87. Minute führte der TSV im ersten Relegationsspiel gegen Kirchberg i.W., ehe der Gegner binnen zwei (!) Minuten das Spiel drehte. "Ich dachte, jetzt ist es vorbei", sagt Joachimsthaler. Weit gefehlt: Patrick Rietzler erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich, Jakob Wenig in der ersten Minute der Verlängerung die erneute Führung, die Frauenau letztlich über die Zeit brachte. "Da sieht man, was mit Einsatz und Willen alles möglich ist", sagt der Trainer, der von einem "etwas glücklichen, aber verdienten Sieg" spricht. Den Schwung will Frauenau nun mitnehmen, die Müdigkeit nach 120 Minuten Fußball bei schwül-warmem Wetter hat sich die Mannschaft in einer lockeren Einheit am Montagabend aus den Beinen geschüttelt. Personell schaut’s gut aus, der ganze Kader ist einsatzfähig.
Niederwinkling dagegen musste den 3:1-Sieg über Schönbrunn teuer bezahlen, Innenverteidiger Alex Mehler fällt mit einem Faserriss gegen Frauenau aus. Dennoch glaubt Niederwinkling natürlich an seine Chance, sagt Teammanager Manuel Kammerl. "Wir freuen uns aufs Spiel", sagt er, "wir haben nichts zu verlieren." Die Mannschaft ist gut in Form, die letzten fünf Spiele hat der Zweite der KK Straubing allesamt gewonnen.

Kößlarn – Handlab-Iggensbach (Mittwoch, 29. Mai, 18.30 Uhr in Gergweis): Kößlarn geht nach dem 4:1-Sieg gegen Kreisligist Hartkirchen mit ordentlich Rückenwind ins Duell mit Handlab. "Jetzt herrscht natürlich eine super positive Stimmung im Verein", sagt Spielertrainer Pascal Taboga. Diese gelte es mitzunehmen. Zu hoch hängen werde man den 4:1-Erfolg aber nicht. "Wir haben verdient gewonnen", sagt Taboga, "aber das Ergebnis ist schon etwas zu hoch ausgefallen." Personell ist die Lage beim Vizemeister der Kreisklasse Pocking etwas angespannt, da Christian Ranner (24) am Samstag mit einer Platzwunde ausgewechselt werden musste und anschließend mit acht Stichen genäht wurde. "Er ist topmotiviert und möchte unbedingt spielen", sagt Taboga, "aber ich glaube, dass ihm da der Arzt einen Strich durch die Rechnung macht." Der Spielertrainer selbst laboriert noch immer an den Folgen eines Muskelfaserrisses und wechselte sich deshalb gegen Hartkirchen nach 75 Minuten aus, sollte aber am Mittwoch wieder voll einsatzfähig sein.
Gegner Handlab kann wahrscheinlich auf den kompletten Kader zurückgreifen, nur hinter dem Einsatz von Kapitän und Abwehrchef Dennis Nowak (27) steht noch ein Fragezeichen. Unabhängig vom Nowak-Einsatz geht der SVH nach dem knappen 1:0-Erfolg gegen Obernzell-Erlau optimistisch ins Spiel. "Wir haben glücklich gewonnen", gibt Spielertrainer Stefan Kufner unumwunden zu, "aber das gehört auch dazu." Außerdem habe man gesehen, dass die Mannschaft fit sei, der Treffer in Minute 87 war in dieser Saison nicht das erste Handlab-Tor in der Schlussphase. Ein großer Trumpf sind laut Kufner die Fans. Als die Mannschaft am Samstag nach dem Sieg aus der Kabine kam, warteten um die 120 lautstarke Handlab-Anhänger auf ihr Team und feierten die Spieler. "Das ist schon Wahnsinn, wenn du da rauskommst und siehst: Das halbe Dorf ist da", sagt Kufner, der auch in Gergweis wieder mit lautstarker Unterstützung rechnet. Da auch die Kößlarner Anhänger bereits in Spiel 1 für ein riesen Spektakel gesorgt haben, ist mit einer absoluten Top-Stimmung zu rechnen.