Das Frust-Derby: Waldkirchen gegen Passau – FC Sturm will Pfreimd was geigen − Hutthurm zieht Junioren hoch

15.11.2018 | Stand 15.11.2018, 16:34 Uhr

Mit einem Freistoßtreffer entschied der Passauer Sebastian List (beim Torjubel mit Fabian Wiesmaier) das Hinspiel gegen Waldkirchen. Damals lagen zwölf Punkte zwischen den beiden Klubs, weil Passau bis dahin alles gewann und Waldkirchen alles verlor. Inzwischen steht der TSV um (von rechts) Alex Galle, Martin Krieg und Sebastian Krieg in der Tabelle einen Platz und einen Zähler vor dem 1.FC Passau. −Foto: Michael Sigl

Schwächelnde Waldkirchner gegen kriselnde Passauer – die Vorzeichen vorm Landesliga-Derby könnten ähnlicher kaum sein. Und sind doch so unterschiedlich, was ein kurzer Blick zurück in die Anfangsphase der Saison beweist: Nach fünf Partien hatte die FCP-Aufsteigertruppe von Trainer Alex Schraml satte 15 Punkte auf dem Konto, das TSV-Team von Coach Anton Autengruber genau einen. Dann setzten die Waldler zur Aufholjagd an auf jetzt 31 Zähler – und der Passauer "Lauf" verlor zusehends an Schwung, mit dem negativen Höhepunkt von zuletzt zwei Niederlagen gegen die "Hinterbänkler" Etzenricht und Bach/Donau.

TSV Waldkirchen
Im letzten Heimspiel des Jahres hofft der TSV Waldkirchen am Samstag (14 Uhr) nochmal auf eine schöne Kulisse: "500 Zuschauer plus X" wünscht sich Teammanager Fabian Bauer gegen den 1.FC Passau. Tabellarisch ist es ein wenig brisantes Spiel zweier Nachbarn im Tabellen-Mittelfeld (8. und 9.), für Schärfe und Spannung sorgen die jüngsten (negativen) Ergebnisse beider Klubs.
Der Trend: Die Dreiflüssestädter um Trainer Alexander Schraml haben nur eines der letzten acht Spiele gewonnen und wurden in dieser Zeit von Platz 3 bis auf Rang9 – und damit hinter Waldkirchen – durchgereicht. Auch der TSV hat zuletzt Punkte liegen lassen, weil gegen Bach das Ergebnis nicht passte (1:1) und das Team um Kapitän Martin Krieg in Burglengenfeld die schwächste Leistung seit Langem zeigte (0:2).
Das sagt der Teammanager: "Uns fehlen aus den Spielen gegen Bach und Burglengenfeld drei Punkte und das tut mir weh", sagt Fabian Bauer. Dennoch betont der 39-Jährige: "Die Mannschaft hätte sich nochmal eine ansprechende Kulisse verdient." Von den TSV-Kickern erwartet er, dass "sie deutlich aggressiver und zielstrebiger zu Werke gehen als in Burglengenfeld" – dann könnte es mit einem Derbysieg klappen.
Das Personal: Unverändert. Trainer Anton Autengruber hat den gleichen Kader wie in Burglengenfeld zur Verfügung.

1. FC Passau
Im Hinspiel war die Welt noch in Ordnung beim 1.FC Passau. Das 1:0 gegen Waldkirchen bedeutete den vierten Sieg im vierten Spiel. Mittlerweile ist aus der Euphorie längst Tristesse geworden. Vorläufiger Tiefpunkt einer negativen Entwicklung war die 0:1-Heimpleite vor einer Woche gegen den VfB Bach.
Der Trend spricht eindeutig gegen die Mannschaft von Trainer Alex Schraml. Obwohl man mittlerweile personell wieder einige Alternativen zur Verfügung hat, will im Moment einfach nichts gelingen. Dass Sportdirektor Mario Tanzer den jüngsten Heimauftritt "beschämend" nannte, zeugt von großer Unzufriedenheit im Lager des Traditionsklubs. Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen keinen weiter. Zusammenrücken ist angesagt, um die ausstehenden Aufgaben vor der Pause in Waldkirchen und in Weiden möglichst schadlos über die Bühne zu bringen.
Das sagt der Trainer: "Nach den Enttäuschungen der letzten Wochen freuen wir uns jetzt auf das Derby in Waldkirchen. Das wird natürlich eine ganz schwere Aufgabe, aber wir haben uns fest vorgenommen, hier zu punkten. Allerdings ist uns auch klar, dass wir uns dafür gewaltig steigern müssen", betont Alex Schraml.
Das Personal: Bis auf die Dauerpatienten sind alle Mann an Bord. Natürlich auch Benedikt Buchinger, der nach Kreuzbandriss gegen Bach sein Comeback feiern konnte.

FC Sturm Hauzenberg
Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen: Die Hauzenberger warten stets mit ordentlichen Leistungen auf, bringen sich aber immer wieder selbst um die Früchte ihrer Arbeit. Nach vier Unentschieden hintereinander soll im letzten Heimspiel des Jahres gegen die Spvgg Pfreimd mal wieder ein Dreier her.
Der Trend: Seit sieben Spielen ist der FC Sturm ungeschlagen, die jüngsten Teilerfolge haben die Kicker um Spielertrainer Alexander Geiger freilich tabellarisch auf der Stelle treten lassen. Der Rangfünfte hat mittlerweile 13 Zähler Rückstand auf den unwiderstehlich davon ziehenden "Vize" Chamer. Da noch ranzukommen, scheint eher unwahrscheinlich. Für die Staffelberger geht es vornehmlich darum, die noch immer zufrieden stellende Platzierung in die Winterpause zu retten. Pfreimd kommt gerade recht, die Oberpfälzer sind nach nur einem Punkt aus den letzten zehn Partien total von der Rolle.
Das sagt der Teammanager: "Wir wollen uns endlich mal wieder für den Aufwand belohnen. Ohne den Gegner zu unterschätzen, zählt für uns in diesem Heimspiel nur die volle Ausbeute", macht Markus Reischl deutlich.
Das Personal: Bis auf die Langzeitverletzten steht Alex Geiger der komplette Kader zur Verfügung, zumal Abwehrrecke Johannes Schäffner seine Rot-Sperre abgesessen hat.

SV Hutthurm
Zwei Spiele noch, dann haben die Hutthurmer Fußballer eine kräfte- und nervenzehrende Herbstrunde überstanden. Die bekannte Devise für das Samstags-Heimspiel gegen den FC Tegernheim: Sich möglichst achtbar aus der Affäre zu ziehen.
Der Trend: Die immer wieder auftretenden individuellen Fehler werden vom Gegner meist dankend genutzt, nach vorne kann man kaum Akzente setzen – logische Folge: Das Warten auf den zweiten Punktgewinn geht weiter. Vom "Umzug" auf den engeren heimischen Kunstrasen hatten sich die Verantwortlichen vor zwei Wochen gegen Weiden einen kleinen Vorteil erhofft. Dem war nicht so: Die mit etlichen Klasse-Talenten angetretenen Oberpfälzer spielten ihre fußballerische Qualität deutlich aus und schossen einen 9:1-Sieg heraus. Wenig besser lief es zuletzt beim 0.5 in Neukirchen b.Hl. Blut.
Das sagt der Teammanager: "Dranbleiben, immer wieder aufstehen und in der Pause dann an vielen Stellschrauben drehen", ist die Devise von Konrad Behringer. Aus dem A-Junioren-Bezirksoberligateam werden im Winter Adrian Böck und Patrick Kaltenecker fix in den Landesliga-Kader hochgezogen, dazu sind zumindest zwei externe Verstärkungen geplant.
Das Personal: Abu Kamara und Fabian Parzer fehlen verletzungsbedingt, der Einsatz des angeschlagenen Christoph Goldschmidt ist offen.

1. FC Bad Kötzting
Zwei Heimspiele hat der 1. FC Bad Kötzting noch vor der Brust, ehe es in die verdiente Winterpause geht. Am Sonntag (Anstoß 14 Uhr) gibt Burglengenfeld seine Visitenkarte im Stadion am Roten Steg ab.
Der Trend: Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage, davon vier Siege, möchten die Badstädter diese Erfolgsserie im heimischen Stadion natürlich fortsetzen. "Wir wollen unseren Schwung mitnehmen", spekuliert FC-Coach Ben Penzkofer auf drei Punkte. Zuletzt mussten seine Schützlinge in Bad Abbach einem 0:2-Rückstand nachlaufen, ehe am Ende der obligatorische Auswärtspunkt eingetütet war. "Das war eine schwere Partie. Eine mit Haken und Ösen", war Penzkofer insbesondere mit der Moral seiner Truppe richtig zufrieden.
Das sagt der Trainer: Gegen die Gäste aus der Oberpfalz will Penzkofer wieder mehr spielerische Elemente sehen. "Da wollen wir dem Spiel schon wieder unseren Stempel aufdrücken." Gegen einen Gegner, der schwer einzuschätzen ist, denn Burglengenfeld spielt heuer eher eine durchwachsene Saison. Dennoch hält Penzkofer fest: "Burglengenfeld hat Qualität. Eine routinierte und schwer zu spielende Mannschaft. Wir brauchen da schon einen guten Tag, um die drei Punkte bei uns zu lassen."
Das Personal: Ben Penzkofer wird wohl auf Johannes Aschenbrenner verzichten müssen, der in Bad Abbach früh vom Platz musste. Dafür ist Antreiber Stefan Hofner wieder dabei.

− He/mid/kuc