"Dann habe ich keine Ahnung": Ein Handspiel, ein Video und zwei Meinungen in Seebach

05.11.2019 | Stand 05.11.2019, 8:00 Uhr

Wollte einen Elfmeter – bekam ihn aber nicht: Seebachs Trainer Josef Eibl. −Foto: Ritzinger

Die Serie ist gerissen: Der neun Spiele lang ungeschlagene Aufsteiger TSV Seebach wurde – erst zum vierten Mal in dieser Saison − besiegt. 0:1 hieß es nach 90 Minuten beim SC Ettmannsdorf. Seiner Mannschaft konnte TSV-Trainer Beppo Eibl keinen Vorwurf machen: "Wir wussten, dass der Zeitpunkt irgendwann kommt und in Ettmannsdorf kann man verlieren. Wichtig ist, dass wir alles gegeben haben". Geärgert hat ihn nur eine kleine Szene, in welcher der einzige Torschütze des Tages zusammen mit dem Unparteiischen Benjamin Wagner (Kirchehrenbach) im Mittelpunkt stand.

Rechtsverteidiger Dominik Hauner war nach knapp einer Stunde Spielzeit über rechts durchgebrochen. Den ersten Gegenspieler ließ Hauner im Dribbling links liegen, zog an die Grundlinie und wollte querlegen. Tat er auch, doch der Ball erreichte lediglich die rechte Hand von Patrick Eberl. SR Wagner entschied ohne zu Zögern auf Weiterspielen und blieb auch danach bei seiner Entscheidung. "Er hat sich das Video angeschaut, kam in die Kabine und hat mir gesagt, dass er bei seiner Entscheidung bleibt: Stützhand. Ich finde, wenn das kein Elfmeter ist, habe ich keine Ahnung von Fußball", sagte Ex-Regionalligakapitän Eibl am Sonntagmittag und wundert sich an dieser Stelle über den Umstand, dass seine Mannschaft am mittlerweile 20. Spieltag noch immer keinen einzigen Elfmeter zugesprochen bekam.

Die Interpretation des Referees ist zumindest nachvollziehbar, wie das Video (sporttotal.tv) zeigt: Eberl grätscht breitbeinig zum Ball, Hauner passt ihm durch die Beine und dann rutscht die Kugel an Eberls rechte Hand, mit welcher er sich beim Fallen abstützt. Eberl sieht den Ball währenddessen nicht; erst wieder, als die Kugel bereits an die Hand geprallt ist und rechts vor ihm liegt. Zeit zu reagieren blieb ihm nicht. Die Trainer selbst waren sich einig in ihrer Interpretation: "Klarer Elfmeter", sagte SC-Trainer Mario Albert hinterher zu seinem Kollegen Beppo Eibl.

Insgesamt sei es eher ein 0:0-Spiel gewesen, so Eibl, den die Defensivarbeit beider Teams beeindruckte. Außerdem sei der Erfolg für Ettmannsdorf keineswegs unverdient. Der entscheidende Gegentreffer war in der Entstehung maximal unglücklich: Patrick Eberl war bei einem Eckball vergessen worden und köpfelte die Kugel aus dem Rückraum und circa neun Metern Distanz aufs Tor. Ein Ettmansdorfer sprang direkt vor Niklas Krinningers Nase in die Luft, wodurch der Keeper nichts sah und deshalb nicht reagieren konnte. Der relativ harmlos daherfliegende Ball hüpfte daher ins Netz (33.).

Am Samstag bestreitet der TSV Seebach zum ersten Mal seit dann fünf Wochen wieder ein Heimspiel. Der 1.FC Bad Kötzting ist zu Gast, bereits um 12 Uhr. Die Gastgeber stimmten dieser frühen Uhrzeit gern zu: Ein Kötztinger Spieler heiratet.

− sli