Burghauser Ringer-Chef trotz 11:22-Pleite zufrieden

23.10.2012 | Stand 23.10.2012, 6:00 Uhr

 Mit 11:22 wurden die Ringer des SV Wacker Burghausen in der Bundesliga Süd beim TuS Adelhausen geschlagen. Der Rangdritte wollte sich unbedingt für die 14:22-Schlappe der Vorrunde revanchieren und bot eine dementsprechend starke Aufstellung auf, während sich die Staffel von der Salzach aufgrund ihrer Ausfälle ohnehin nicht viel ausgerechnet hatte.

 In der Klasse bis 55 kg griechisch-römischer Stil musste Joakim Fagerlund, Wackers Neuzugang aus Schweden, die Überlegenheit von Vyugar Ragimov anerkennen und wurde vom international erfahrenen Ukrainer auf die Schultern befördert. Besser machte es Gergely Kiss (120 kg Freistil). Er gab zwar die beiden ersten Runden jeweils mit 0:1 ab, gewann dann aber den dritten Durchgang knapp, ehe er gegen seinen konditionell einbrechenden deutschen Gegner Johannes Kessel noch einen Schultersieg feierte.

 Ohne Chance war erwartungsgemäß Ersatzmann Andreas Hohendorf (60 kg Freistil) und verlor in Durchgang 2 auf Schulter gegen Ivan Guidea aus Rumänien. Theodoros Tounousidis, der bis 96 kg Greco wieder langsam zu alter Form findet, hatte keine große Mühe mit Björn Holk und dominierte alle drei Runden. Andi Maier, Ersatz in der höheren Gewichtsklasse (66 kg griechisch-römisch) für Matthias Maasch, wehrte sich tapfer. Er unterlag aber letztlich als der viel leichtere Ringer mit 0:3 gegen den Kroaten Danijel Janecic. Zur Pause lagen die Burghauser mit 7:11 zurück.

 Emzarios Bentinidis(84 kg Freistil) agierte clever und bezwang das aufstrebende deutsche Talent Carsten Kopp knapp, aber verdient mit 3:1. Die aufkeimende Hoffnung der Gäste auf eine mögliche Überraschung machte dann Gergö Wöller schnell zunichte. Der Ungar ist im 66-kg-Freistil einer der besten Athleten der beiden Bundesliga-Staffeln und zeigte Thomas Hohendorf in allen drei Runden klar die Grenzen auf.

 Nach einem Zwischenstand von 10:16 hätten die restlichen drei Burghauser jeweils mindestens mit 3:1 gewinnen müssen, um wenigstens noch ein Remis zu schaffen − an diesem Abend ein aussichtsloses Unterfangen. Eugen Ponomartschuk (84 kg griechisch-römisch) zeigte zwar im Stand einen aktiven und ansprechenden Kampf gegen den Dritten der Olympischen Spiele von 2012, Damian Janikowski aus Polen, musste aber in der Bodenlage Durchdreher hinnehmen, die zum 0:3 führten. Nikolay Kurtev (74 kg Freistil) war chancenlos und unterlag trotz guter Vorstellung dem Europameister von 2004, Krystian Brzozowski aus Polen, mit 0:3.

 Abschließend wurde Mykola Daragan (74 kg, griechisch-römisch) vom Mattenrichter dreimal in die Bodenlage geschickt, wo Ilyas Özdemir keine technische Wertung gelang. Das reichte zu einem 1:0 für den Burghauser Publikumsliebling. Der SVW-Abteilungsleiter Jürgen Löblein zeigte sich trotz der fünften Pleite dieser Saison zufrieden: "Der Sieg von Adelhausen ist verdient. Wir haben uns dennoch gut präsentiert. Auch die Ringer, die verloren haben, haben ihr Bestes gegeben. Kiss und Tounousidis kommen jetzt immer besser in Form." Maasch, so der Funktionär weiter, sei bewusst geschont worden, "weil das dauernde Abkochen kein Pappenstil ist und er am Samstag mit Ion Panait aus Weingarten einen ganz starken Gegner hat". Der Routinier stand stattdessen bei der Reserve auf der Matte (siehe Artikel unten).

 Da sich auch der KSV Aalen einen Ausrutscher leistete (17:21 beim Schlusslicht SV Johannis Nürnberg) bleibt der SVW auf dem 5. Tabellenplatz und nimmt am Samstag um 19.30 Uhr in der Sportparkhalle den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister und aktuellen Tabellenführer SV Germania Weingarten aufs Korn. Im ersten Treffen handelten sich die Schützlinge von Wackers Cheftrainer Michael Pronold ein klares 7:27 ein.

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