Burghauser Maasch erringt auch in Bulgarien Edelmetall

27.02.2014 | Stand 18.09.2023, 20:03 Uhr

Die zweite Medaille beim zweiten internationalen Turnier erkämpfte sich Matthias Maasch von Bundesliga-Absteiger Burghausen.  − Foto: Czernin

 Nach seinem Sieg bei den "Thor Masters" in Dänemark setzte sich Ringer Matthias Maasch vom SV Wacker Burghausen auch in der bulgarischen Hauptstadt Sofia beim traditionsreichen und bestens besetzten 52. "Dan Kolov Nikola Petrov Turnier" mit dem 3. Platz ausgezeichnet in Szene.

 In der nichtolympischen Gewichtsklasse bis 71 kg griechisch-römischer Stil traf Maasch zunächst auf den Ukrainer Mykola Savchenko. Die erste Runde war taktisch geprägt, beide Rivalen beschränkten sich auf die Defensive. Dann stießen sie mit den Köpfen zusammen, wobei sich der Burghauser eine Platzwunde an der linken Augenbraue zuzog. Obwohl er dadurch leicht gehandicapt war, überstand der 27-Jährige auch die nächste angeordnete Bodenlage sicher und ging anschließend zum Angriff über. Er drängte seinen Gegner zunehmend in die Defensive, hob ihn in beeindruckender Manier aus der Bodenlage und stellte schließlich mit einem spektakulären Fünf-Punkt-Wurf den Sieg sicher.

 Im Viertelfinale agierte Maasch gegen Luus Conteno wie entfesselt und bezwang den Puerto Ricaner noch im ersten Abschnitt mittels technischer Überlegenheit. Drei Take-Downs und ein Durchdreher brachten ein 9:0 ein.

 Ein anderes Kaliber wartete auf das ehrgeizige Wacker-Eigengewächs im Halbfinale mit dem 31-jährigen Armen Vardanyan. Der Ukrainer mit armenischen Wurzeln ist ein erfahrener Ringer, der auch bereits in der Bundesliga zu mehreren Einsätzen kam. Auf der Vita des Junioren-Weltmeisters von 2000 stehen zahlreiche internationale Erfolge wie zwei EM-Titel (2004 und 2008) und Bronze bei den Olympischen Spielen 2008. Von Beginn an hatte Maasch Probleme, mit dem stets nach vorne strebenden Widersacher mitzuhalten und wurde vom Mattenleiter in die Bodenlage geschickt. Obwohl sich der Deutsche Meister von 2012 aus dem Ausheber herausdrehen konnte, erhielt Vardanyan eine umstrittene Einser-Wertung. Ein vollkommen anderes Bild bot sich den zahlreichen Zuschauern in Runde 2, als der Ukrainer immer mehr in die Defensive geriet. Maasch wurde mit der angeordneten Bodenlage für seinen Gegner für die Aktivität belohnt und hatte nun die große Chance, die Begegnung zu drehen. Die verpasste er jedoch durch eine kleine Unaufmerksamkeit leichtfertig und verlor noch mit 0:3.

 Im Duell um Rang 3 bekam es Maasch mit einem weiteren hochgehandelten Ukrainer zu tun, dem klein gewachsenen und kompakt ringenden Alan Dzarkiev. Beide Kämpfer neutralisierten sich zunächst. Erst im zweiten Abschnitt zeigte der Burghauser sein wahres Gesicht. Nach einer angeordneten Bodenlage hob er Dzarkiev mit einem Kraftakt aus und landete einen schulbuchmäßigen Wurf, der vollkommen unverständlich nur mit einer Einser-Wertung bedacht wurde. Von der Fehlentscheidung angestachelt, setzte sich Maasch im Standkampf wenige Sekunden später hinter seinen Gegner und beförderte ihn spektakulär mit einer Souplesse auf die Matte. Damit war das 5:0 und die zweite Medaille beim zweiten internationalen Auftritt perfekt.

 Am Rande der Wettbewerbe in Sofia wurde bekannt, dass der Ukrainer Mykola Daragan den SVW verlässt. Der bärenstarke Liebling des Burghauser Publikums, der bei den Klassikern bis 75 kg ebenfalls Dritter wurde, wechselt zu Bundesligist RWG Mömbris-Königshofen.

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