Brückls Traumtor und Eibls irrer Elfer-Lupfer: Schalding-Party bei Autengruber-Debüt

29.04.2016 | Stand 29.04.2016, 21:41 Uhr

Führungstreffer per Freistoß in den Winkel: Standardspezialist Christian Brückl wird von seinen Kollegen gefeiert. − Foto: Lakota

Was für eine Erlösung, was für eine Party nach dem Abpfiff: Mit 2:1 hat der SV Schalding am Freitag seinem neuen Coach Anton Autengruber gegen den 1. FC Schweinfurt 05 im ersten von vier Abstiegs-Endspielen einen perfekten Einstand beschert: Die Matchwinner vor der stattlichen Kulisse von gut 1100 Zuschauern am Reuthinger Weg: Christian Brückl mit einem Traum-Freistoß und Beppo Eibl mit einem irren Elfmeter kurz vor Schluss – der Kapitän lupft den Ball in der 87. Minute eiskalt per Chip in die Mitte!

Der neue SVS-Coach schickte zwar die "alte" Startelf – personell identisch zur 1:4-Pleite in Regensburg – doch in geänderter taktischer 4-4-2-Formation aufs Feld. Und die Verunsicherung durch die Negativerlebnisse der letzten Wochen war den Grün-Weißen in der nervösen Anfangsphase anzusehen. Doch nach gut einer Viertelstunde legten Kapitän Beppo Eibl und Kollegen, immer wieder durch positive Kommandos vom Neuen an der Seitenlinie angetrieben, den Schalter um.

Bezeichnend für den Stimmungsumschwung dann der Führungstreffer durch einen 25-Meter-Freistoß von Chris Brückl nach knapp einer halben Stunde. Als sich der Standardspezialist die Kugel auf halblinks zurechtlegt, schreit Autengruber über den Platz: "Schnauf nochmal durch und hau’ ihn rein!" Als die Kugel dann tatsächlich im Winkel des Schweinfurter Kastens einschlägt, gibt’s bei den Spielern kein Halten mehr – und eine bislang nicht gekannte Jubeltraube bildet sich an der Trainerbank um Autengruber.

Umso ärgerlicher freilich, dass sich das Team dann unmittelbar vor der Pause mit einem dicken Abwehrschnitzer selbst bestraft – den unnötigen Ballverlust nutzt Marino Müller in der 43. Minute eiskalt zum Ausgleich. Die Schnüdel wollen das Momentum nach der Pause auch gleich mit einem Doppelwechsel – Krautschneider für Krämer und Feser für Manuel Müller – nutzen. Das gelingt auch beinahe in der 57. Minute, als die SVS-Abseitsfalle nicht klappt und erneut Marino Müller das Leder an den linken Pfosten knallt. Doch die Autengruber-Elf kämpft sich zurück in die Partie – und hat ihrerseits nach 70 Minuten Pech: Freistoß Brückl, Kopfball Stefan Köck an den Innenpfosten – und der zurückprallende Ball überrascht den mit aufgerückten Onur Alagöz, so dass der Innenverteidiger drüber haut.

In der Folge Abstiegskampf pur, ein verbissener Fight um jeden Ball – und die giftigen Schweinfurter dezimieren sich in der 73. Minute nach wiederholten Fouls an den SVS-Angreifern Michael Pillmeier und Markus Gallmaier durch die Ampelkarte für den starken Innenverteidiger Johannes Bechmann.

Schalding drückt nun immens – und wird kurz vor Schluss belohnt: Nachdem Schweinfurts Keeper Julian Schneider den heranstürmenden Pillmeier im Strafraum von den Beinen holt, gibt’s Elfmeter. Der Kapitän übernimmt die Verantwortung – und wie! Frech wie Oskar lupft Beppo Eibl den Ball in die Tormitte zum erlösenden 2:1 – was für ein gelungener Einstand für Coach Anton Autengruber.

SV Schalding-Heining: Resch – Buchinger (69. Lüftl), Alagöz, Köck, Kurz – Brückl, Eibl, Krenn, Wirth (89. Rockinger) – Pillmeier, Gallmaier (82. Wiesmaier).

1. FC Schweinfurt 05: Schneider – Manuel Müller (46. Feser), Janz, Kleinhenz, Krämer (46. Krautschneider), Fery, Wenninger, Messingschlager, Bechmann, Lunz, Marino Müller (70. Diroll).

Tore: 1:0 Christian Brück (28.), 1:1 Marino Müller (43.), 2:1 Josef Eibl (86./Foulelfmeter)

Gelb-rote Karte: Johannes Bechmann (73./wiederholtes Foulspiel)

SR Patrick Hanslbauer (Altenberg) – 1112 Zuschauer.