Handball
BOL-Vize Altötting verabschiedet sich aus Titelrennen: 28:33-Heimpleite gegen Deggendorf

19.02.2019 | Stand 18.09.2023, 20:28 Uhr

Szene mit Symbolcharakter: TVA-Rückraumspieler Stefan Baaken (mit Ball) allein gegen drei Deggendorfer und am Boden. −Foto: Butzhammer

Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen hat der TV Altötting in der Handball-Bezirksoberliga Altbayern eine Niederlage kassiert. Gegen den HC Deggendorf ging der Vizemeister mit 28:33 baden und verabschiedete sich damit vielleicht schon endgültig aus dem Titelrennen. Mit 20:10 Punkten ist man hinter Spitzenreiter HSG Freising-Neufahrn (24:6) und der SSG Metten (21:9) jetzt nur noch Dritter.

Der Schock über die 19:27-Abfuhr beim Gipfeltreffen in Freising wirkte noch nach. Dabei hatten sich die Altöttinger eigentlich vor heimischer Kulisse gegen Deggendorf wieder Selbstvertrauen holen wollen. Doch der Tabellenfünfte war alles andere als ein Aufbaugegner für das Team von Co-Trainer Jürgen Markon, der den erkrankten Chefcoach Frank Niederhausen vertrat. Mit Spielmacher Simon Antwerpen, Abwehrchef Tobias Huber (dem Altöttinger der beiden Namensvetter), Kreisläufer Thomas Ecker und Außen Andreas Schuster musste er gleich auf vier Spieler ganz oder größtenteils verzichten. Sie waren krank bzw. verletzt.

Trotzdem startete der TVA mit einem schnellen 3:1 vielversprechend. In der Abwehr, zunächst in defensiver 6:0-Formation, waren Defizite aber kaum zu übersehen, was auch Markon monierte: "Wir waren schon am Anfang viel zu passiv. Deggendorf hat viel zu leichte Tore erzielt." Immer wieder schafften es die Niederbayern, durch leichte Kreuzungen im Rückraum einen der wurfgewaltigen Spieler wie Fritz Helber in gute Positionen zu bringen und über den unsortierten TVA-Mittelblock abzuschließen. Auch die Außen der Gäste zeigten sich im Abschluss präzise.

Markon gab die Devise aus, vermehrt Tore über die zweite Welle zu suchen. Gleich mehrmals waren Altöttinger Angriffe so auch von Erfolg gekrönt, allerdings ging diese Spielweise an die Substanz und es gab nur wenig Wechseloptionen. Bis zum 9:9 blieb das Spiel offensiv geprägt. Die heimische Abwehr schaffte es auch in den Folgeminuten nicht, sich zu stabilisieren. Oft mussten die Hausherren in Notformationen agieren, was sich negativ auf die Kompaktheit auswirkte. Deggendorf nutzte diese Schwächen ungehindert aus und erarbeitete sich bis zur Halbzeitpause ohne richtige Gegenwehr einen verdienten 17:14-Vorsprung.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Altöttinger ihre beste Phase. Die Abwehr holte sich einige Bälle, vorne wurde schnell und erfolgreich abgeschlossen. Es dauerte zehn Minuten, dann war das Spiel beim Stand von 19:20 wieder offen. Doch der TVA konnte das Niveau nicht halten. Hinten baute man wieder ab und im Angriff verzettelte man sich vielfach. So bekam Deggendorf wieder Oberwasser und machte dann bis zum Schluss alles richtig. Altöttings Defensive schien sich aufzugeben und beim 26:30 zeichnete sich die Heimpleite bereits ab.

Im nächsten Spiel beim TSV Indersdorf (Samstag, 19.30 Uhr) wird eine klare Leistungssteigerung nötig sein. Immerhin hatte der Drittletzte dem TVA schon bei der ersten Begegnung ein 30:30 abgetrotzt. – Tore Altötting: Patrick Malz 11/davon 4 Siebenmeter, Stefan Baaken 5, David Lehnard 5, Michael Oberauer 4, Martin Taubeneder 1, Christoph Maier 1, Simon Antwerpen 1.

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