Böses Erwachen am Betzenberg: Bei den Löwen geht’s gleich "katastrophal" los

05.08.2014 | Stand 05.08.2014, 8:26 Uhr

Schlechte gebrüllt, Löwe: Guillermo Vallori schreit seinen Frust nach der Pleite gegen Kaiserslautern heraus. − Foto: dpa

Mit einer Atem raubenden Aufholjagd in Unterzahl hat der 1. FC Kaiserslautern gleich zum Saisonstart den Betzenberg zum Beben gebracht. Die Roten Teufel feierten am Montagabend dank toller Moral einen 3:2 (0:2)-Sieg gegen den TSV 1860 München. Nach einer unglücklichen Roten Karte für Torhüter Tobias Sippel und einem Doppelschlag von Rubin Okotie in der 26. und 33. Minute sahen die Lauterer schon wie die Verlierer aus, doch nach dem Wechsel schlugen Srdjan Laki? (68. Minute/Foulelfmeter, 71.) und der eingewechselte Philipp Hofmann (80.) mit seiner ersten Ballberührung zurück. "Das war heute absolutes Betze-Feeling", schwärmte Lauterns Trainer Kosta Runjaic. "Ich habe Gänsehaut bekommen. Die Jungs haben alles gegeben, besser geht’s nicht." Sein Gegenüber war entsprechend bedient: "Einige Sachen sind katastrophal falsch gelaufen, wir waren nicht kompromisslos genug. Aber heute sind wir tot, und morgen stehen wir wieder auf", sagte Ricardo Moniz.

Zum Entsetzen der 41 092 Fans schickte Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) FCK-Keeper Sippel in der 20. Minute vom Platz, nachdem dieser bei einer Rettungsaktion gegen Bobby Wood den Ball außerhalb des Strafraumes scheinbar mit der Hand gespielt hatte. Die TV-Bilder bewiesen jedoch, dass Sippel die Kugel an die Brust bekommen hatte. "Der Schiri hat eine Supersicht, der Ball geht ganz klar auf die Brust, das ist ärgerlich", sagte Sippel.

Bis zu dieser Schlüsselszene hatten die Roten Teufel, die nach zwei Jahren im Unterhaus endlich in die Bundesliga zurück wollen, das Geschehen dominiert. Nach dem Feldverweis saß der Schock bei Lautern aber tief. Für Sippel rückte Marius Müller ins Tor, Alexander Ring musste dafür vom Feld. Die Gäste nutzten die Unsicherheit eiskalt und bejubelten wenig später ihren ersten Saisontreffer durch Okotie, dessen Schuss von Dominique Heintz abgefälscht wurde. Ehe sich die Pfälzer davon erholt hatten, lag der Ball schon wieder im Netz. Wood flankte an den langen Pfosten, wo Okotie völlig frei vollendete.

Erst nach dem Seitenwechsel stemmte sich Kaiserslautern gegen die Niederlage. Matmour (50.) vergab aus drei Metern den Anschluss, den Lakic dann per Foulelfmeter herstellte. Gaus war nach einem Zupfer von Löwen-Verteidiger Guillermo Vallori zu Boden gegangen. Wenig später stieg Lakic am höchsten und versenkte den Ball per Kopf zum Ausgleich. Und es kam noch besser für Lautern: Der für Lakic eingewechselte Hofmann stand nach einer Ecke goldrichtig und traf zum Sieg.

− dpa