Bitter enttäuscht: Wacker-Coach Wolf übt Kritik − und will Pleite auf dem Trainingsplatz abschütteln

18.07.2016 | Stand 18.09.2023, 23:39 Uhr

Fassungslos: Trainer Uwe Wolf. − Foto: Butzhammer

Was für eine bittere Enttäuschung: Mit 0:3 unterlag der SV Wacker Burghausen am Freitagabend zum Saisoneinstand in der Fußball-Regionalliga Bayern beim FC Memmingen. Der amtierende Vizemeister, der nach Rot gegen Moritz Moser ab der 12. Minute in Unterzahl spielen musste, fand nie richtig in die Partie. "Eine hochverdiente Niederlage", konstatierte Trainer Uwe Wolf.

Mit einem 35-Meter-Freistoß, den Memmingens Keeper Martin Gruber parieren konnte, setzte Christoph Burkhard das erste Ausrufezeichen (4.), doch dann unterlief Moser gegen FCM-Neuzugang Stefan Schimmer ein unglückliches Handspiel. "Unser Plan war damit schon nach zwölf Minuten über den Haufen geworfen. Den Elfmeter hätten wir ja noch verkraften können, aber die rote Karte tat weh. Eigentlich sollte es ja diese Doppelbestrafung nicht mehr geben", ärgerte sich Wolf über die Regelauslegung von Schiedsrichter Tobias Baumann.

Schimmer, den der neue FCM-Trainer Stefan Anderl aus Gundelfingen mitgebracht hat, verwandelte selbst und fortan hatte Memmingen leichtes Spiel. Die Allgäuer standen hoch, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und agierten geduldig. "Wir haben uns früh den Schneid abkaufen lassen, haben weder die ersten noch die zweiten Bälle bekommen und hätte uns Alex Eiban nicht schon in der ersten Hälfte im Spiel gehalten, wäre zur Pause alles entschieden gewesen", analysierte Wolf.

Der SVW-Coach stellte von einem 4-2-3-1 auf ein 3-4-2 um und brachte nach einer halben Stunde Philipp Knochner, um im Zentrum mehr Stabilität zu bekommen. Sekunden zuvor hatte Eiban bei oben erwähnter Rettungstat einen Kopfball von Daniel Zweckbronner noch um den Pfosten gedreht.

Die Memminger, die mit "Bobby" Mayer, Sebastian Bonfert, Michael Geldhauser und Vinko Sapina zahlreiche Korsettstangen vor der Saison verloren hatten, spielten wie aus einem Guss, bei Burghausen stand mit Nicolas Andermatt lediglich ein Neuzugang in der Startformation. Wolf: "Der Plan war ja genau, dass wir mit einer eingespielten Mannschaft ins Rennen gehen, aber das hat überhaupt nicht geklappt."

Und weiter: "Natürlich bin ich bitter enttäuscht, ich hätte von meiner Mannschaft nach der roten Karte eine leidenschaftliche Reaktion erwartet", klagte der Wacker-Coach, der seinem Team eine ähnlich schwache Leistung wie letzte Saison beim 0:3 gegen Aschaffenburg attestierte – in der Ära Wolf sozusagen die Mutter aller schlechten Spiele. "Wir gehen jetzt nicht in den Keller zum Weinen, sondern werden das Spiel auf dem Trainingsplatz abschütteln", kündigte der Coach kämpferisch an und versprach: "Wir werden unsere Lehren ziehen und uns akribisch auf das Spiel am Samstag gegen Greuther Fürth vorbereiten. Da haben wir ja auch noch etwas gutzumachen."

− MB

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