Sportstätten bis 19. April gesperrt
BFV setzt Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit aus und definiert 14-Tages-Frist

16.03.2020 | Stand 16.03.2020, 13:23 Uhr

−Symbolbild: M. Duschl

Die Sport-Pause in Bayern dauert bis mindestens 19. April an. Im Freistaat gilt seit Montag ein Verbot von Zusammenkünften bis zum Ende der Osterferien. Erlaubt sind nur noch private Zusammenkünfte im kleinen Rahmen. Dies teilte die bayerische Staatsregierung um Ministerpräsident Markus Söder am Montag mit.

Der Bayerische Fußballverband reagierte umgehend auf die Anordnung der Politik und verlängerte seine zunächst bis 23. März angedachte Aussetzung des Spielbetriebs "bis auf Weiteres", wie der BFV am Mittag mitteilte. Eine Wiederaufnahme sei frühestens nach dem 19. April "und nur mit einer Vorankündigung von mindestens 14 Tagen" möglich. Das beschloss der BFV-Vorstand in einer Videokonferenz am Montag. Ein Beispiel: Soll der Ball am Wochenende nach dem 19. April, sprich 25./26. April, wieder rollen, würde dies bis 11. April bekanntgegeben. Damit wolle man allen Vereinen "reichlich Planungssicherheit geben". Zumal sämtliche Sportanlagen bis 19. April gesperrt bleiben und deshalb auch kein Trainingsbetrieb möglich ist.

BFV muss viele Aspekte beachten

BFV-Präsident Rainer Koch kommentierte die Aussetzung des Spielbetriebs auf unbestimmte Zeit mit den Worten: "Alle Entscheidungen des BFV müssen aus vielen Gründen, nicht zuletzt auch aus haftungs- und versicherungsrechtlichen Gründen, stetig mit staatlichen Vorgaben und Anordnungen einhergehen. Unsere Vereine und deren über 1,6 Millionen Mitglieder erwarten von uns Planungssicherheit und verantwortungsvolles Handeln. Deshalb haben wir heute auf die Neuentwicklung sofort reagiert und das Vorgehen der aktuellen, völlig neuen Situation nach Ausrufung des Katastrophenfalles angepasst. Alle Vereine können sich sicher sein, dass wir auch weiterhin die Situation permanent beobachten, dabei alle Szenarien von einer Fortsetzung des Spielbetriebs bis hin zum vollständigen Saisonabbruch im Blick haben, und alle Entscheidungen verantwortungsvoll und besonnen vorbereiten und so schnell und so transparent wie möglich kommunizieren werden."

Verband lobt Engagement vieler Vereine

Wie stark der Fußball ist, zeigen laut BFV viele Vereine im Freistaat: Der BFV sei stolz auf das Engagement vieler Mitglieder, die sich in dieser Ausnahmesituation solidarisch mit den Menschen aus den Risikogruppen erklären und beispielsweise als "Einkaufshelfer" fungieren, wie zum Beispiel A-Klassist Türk Gücü Deggendorf. "Es zeigt sich einmal mehr, wie tief der Fußball in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Fußball ist weit mehr als reiner Ergebnissport. In ganz Bayern stehen Fußballer/innen gerade für unsere gesellschaftlichen Werte und eine solidarische Gemeinschaft ein, helfen und unterstützen uneigennützig und ehrenamtlich. Das ist herausragend!", sagt der BFV-Präsident.

Vor Bayern hatten bereits Berlin und Hamburg eine derartige Maßnahme ergriffen. In Berlin gilt das Verbot ebenfalls bis zum 19. April, in Hamburg sogar bis 30. April. In Bayern gilt zudem ab sofort der Katastrophenfall. Unter anderem werden auch alle Sportplätze und Fitnessstudios geschlossen.

− red/sid