Bezirksliga Ost: Das Top-Spiel steigt am Reuthinger Weg – beim FRG-Landkreisderby geht’s heiß her

06.09.2019 | Stand 06.09.2019, 6:00 Uhr

Sie erwarten am Sonntag den Liga-Favoriten: Die Schaldinger Regionalliga-Reserve mit (v.l.) Rene Huber, Florian Noll, Maximilian Ammerl, Thomas Schopf und Dominik Holzmann trifft am Reuthinger Weg auf die Spvgg Osterhofen. −Foto: Andreas Lakota

Während Spitzenreiter TSV Grafenau bei Tom Beyers Ex-Klub am Freyunger Oberfeld gastiert, duellieren sich am Reuthinger Weg zwei potente Verfolger, die SVS-Reserve und die Spvgg Osterhofen – in beiden Partien ist enorm viel Brisanz.

Ruhmannsfelden – Perlesreut (Freitag, 18 Uhr): Bereits am Freitag geht es am Lerchenfeld rund. "Wir wollen die drei Punkte zuhause behalten, werden die Perlesreuter aber auf keinen Fall unterschätzen", sagt Ruhmannsfeldens Trainer Viktor Stern, der vor allem die Offensive der Gelb-Schwarzen um Spielertrainer Matthias Url als "sehr stark" einschätzt. Personell steht Stern der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung. Neun Spiele, sieben erzielte Tore, vier Punkte. Schon der flüchtige Blick auf die Tabelle der Bezirksliga Ost macht deutlich, woran es krankt beim SV Perlesreut. Auch zuletzt, beim 0:1 gegen Deggendorf, ließ die Offensiv-Abteilung die nötige Durchschlagskraft vermissen. Spielertrainer Matthias Url muss seine Jungs allmählich wachrütteln, soll der Rückstand auf die Relegationsplätze (derzeit vier Punkte) nicht noch weiter anwachsen. Auch der Spielplan verheißt nichts Gutes: Diesmal wird es schwer, beim Rangvierten in Ruhmannsfelden etwas mitzunehmen, denn die Spvgg hat sich beim 2:2 in Grafenau von ihrer besten Seite gezeigt. Es folgen die Duelle gegen Freyung, in Künzing und gegen Salzweg. "Wir gehen als klarer Außenseiter ins Spiel. Obwohl wir im Tabellenkeller stecken, können wir ohne Druck auftreten", sagt Url. Gegen Deggendorf sah er eine sehr gute Laufbereitschaft und Disziplin. "Leider fehlt uns im Moment noch das Glück in bestimmten Situationen. Aber irgendwann wird der Aufwand belohnt", glaubt der 31-Jährige. Verletzungsbedingt fehlt Christian Brandl, zudem ist Stefan Wirkert (Urlaub) nicht mit von der Partie.

Deggendorf – Oberpolling (Samstag, 15 Uhr): Der Chef ist zurück: Die Spvgg Grün-Weiß Deggendorf kann am Samstag gegen Mit-Aufsteiger Oberpolling wieder auf die Dienste von Spielertrainer Martin Wimber zählen, der aus dem Urlaub zurückkehrt. Zudem hat TW Georg Dreier seine Verletzung auskuriert und dürfte zwischen den Pfosten stehen. Offensiv sind Edward Hinz und Matthias Schäfer gefordert, Roman Artemuk in Sachen Torerfolgen nachzueifern. "Es besteht Hoffnung, dass unsere Sturmreihe endlich zündet", sagt GW-Pressesprecher Roland Schmidt. Trotz der kleinen Negativserie mit zuletzt drei Niederlagen sei "die Stimmung generell immer noch sehr gut", sagt Alex Starkl. Man wolle an die Leistung der 2. Halbzeit gegen Straubing (1:2) anknüpfen, "und wenn wir es diesmal schaffen, 90 Minuten hellwach zu sein, traue ich uns einen Punkt zu, der enorm wichtig wäre". Das Hauptaugenmerk gelte, so der Oberpollinger Spielertrainer, erneut der Stabilisierung der Defensive. Der 33-Jährige stuft seine Truppe als klaren Außenseiter ein, "das ist vielleicht gar nicht verkehrt". Nicht dabei sind Benjamin Marold und Michael Kurz, hinter Mario Enzesberger und Constantin Pilsl stehen Fragezeichen, während "Aushilfskraft" Florian Feichtinger nicht mehr zur Verfügung steht.

Grainet – Degernbach (Samstag, 16 Uhr): "Gegen Degernbach sind wir natürlich gefordert, wieder Punkte zu holen", macht Grainets Trainer Jürgen Eder deutlich. Durch die Niederlage in Schöfweg ist sein Team wieder auf einen Relegationsrang abgerutscht. "Über 90 Minuten druckvoll nach vorne spielen", lautet Eders Marschroute. Er erwartet nicht, dass sich Degernbach nur auf die Defensive konzentriert. "In ihrer Situation hilft auch ein Punkt nicht recht weiter. Von daher dürfte es ein spannendes Spiel mit offenem Visier werden", glaubt der Coach. Personell kann der SVG wieder auf Christoph Seibold und Daniel Stadler zurückgreifen, deren Rot-Sperren abgelaufen sind. Im Tor wird auch diesmal wieder Bernd Brandl stehen.

Salzweg – Hutthurm (Samstag, 16 Uhr): Als "schwieriges Unterfangen" sieht Dominik Schwarz das Salzweger Spiel gegen Hutthurm. "Sollten wir uns vom Tabellenstand und den jüngsten Ergebnissen des Gegners leiten lassen und ihn unterschätzen, dann werden wir sicher als Verlierer vom Platz gehen", warnt der Salzweger Spielertrainer. Seine Forderung: "Wir müssen weiter demütig die Aufgaben bestreiten und stets mit vollem Einsatz zu Werke gehen. Den Kader wird Schwarz erst nach dem Training benennen, weil Maximilian Heinz’ (Patellasehne) und Maxi Zillners (Achillessehne) Einsätze noch nicht sicher sind. Simon Saxinger und Alex Friedrich fallen ohnehin aus. "Aber abgesehen davon haben wir einen sehr breiten Kader und können als Mannschaft momentan vieles kompensieren", so der 36-Jährige. "Man kann schon verlieren, aber auf das Wie kommt’s an." Konrad Behringer klingt leicht verärgert nach jeweils sechs Hutthurmer Gegentreffern in den letzten drei Spielen. Der SVS- Teammanager nach dem 1:6 gegen Künzing: "Es ist das eingetreten, was ich befürchtet habe." Freilich, auch gegen die starke Gäste-Offensive hätten weniger individuelle Fehler im Defensivbereich ein freundlicheres Ergebnisbild zeichnen können. Behringer meint Abstimmungsprobleme – und auch Einstellungsdefizite: "Unsere jungen Spieler dürfen sich nicht immer darauf hinausreden, dass ohne die Routiniers Goldschmidt und Krenn nichts zu ernten ist." Andersrum: Ansprüche auf eine Nominierung müssten mit Eigenverantwortung bestätigt werden. Wie jetzt auch in Salzweg. "Wenn du hinten nicht gut stehst, hast du wieder keine Chance", warnt die Hutthurmer Fußball-Institution. Viel gegen den Ball werde man zuerst arbeiten müssen, vielleicht vorne Nadelstiche setzen. Behringer: "Wir müssen auch mal gegen vordere Mannschaften punkten." Nicht dabei sind Fabian Semsch, Stefan Böck und Patrick Fruth. Mit Fragezeichen: Christoph Goldschmidt, Albert Krenn und Max Freund.

Künzing – Plattling (Samstag, 17 Uhr): Einen "grundsätzlich souveränen" Auftritt hat Künzings Trainer Thomas Prebeck beim 6:1 gegen den SV Hutthurm gesehen. Und doch: "Wir müssen unsere Quote verbessern", fordert Prebeck, aus den Chancen noch mehr Tore zu machen. Gegner Plattling könne er derzeit nicht einschätzen. "Ich weiß nicht, woran es derzeit liegt, dass sie ihre Punkte nicht holen", sagt Prebeck, der wieder mit Rückkehrer Vincenz Heringlehner planen kann. Für die Künzinger gelte es nun, zurück zum eigenen Spiel zu finden. "Wir werden wieder so spielen, wie wir es können", sagt Prebeck. Dass die Tabelle derzeit fünf Punkte Rückstand auf Platz 2 aufzeigt, sei für die "Römer" nur Nebensache. Gegner Plattling verzeichnet vier Pflichtspielniederlagen in Folge und will freilich so schnell wie möglich wieder in die Spur finden.

Freyung – Grafenau (Samstag, 17 Uhr): Die Negativspirale ist durchbrochen: Mit einem feinen 3:1-Erfolg in Plattling hat der TV Freyung seine Durststrecke (ein Punkt aus sechs Spielen) beendet. Durchschnaufen war angesagt, Spielertrainer Stephan Philipp weiß aber nur zu genau, dass man im Derby gegen den Spitzenreiter aus Grafenau über sich hinauswachsen muss, soll hier zumindest ein Teilerfolg gelingen. Es fehlt Alexander Frömel (Bänderriss). Der Gast stellt sich auf einen schweren Gang ein. "Freyung wird sicher aus einer kompakten Defensive operieren. Diesen Riegel müssen wir erst einmal knacken", sagt Spielertrainer Thomas Beyer. Für ihn wird es ein ganz besonderes Match: Von 2008 bis 2013 war er überaus erfolgreich als Coach der Kreisstädter tätig und schaffte im ersten Jahr gleich als Meister den Aufstieg in die Bezirksoberliga. "Ich hatte eine sehr schöne Zeit beim TV und kehre immer wieder gern ans Oberfeld zurück", erzählt der 38-Jährige, den mit seinen langjährigen Teamkollegen Stephan Philipp, Tobias Irlesberger und Markus Heinzl nach wie vor eine dicke Freundschaft verbindet. Die wird am Samstag freilich für 90 Minuten ruhen. "Wir wollen gewinnen", macht Beyer deutlich. Das jüngste 2:2 gegen starke Ruhmannsfeldener war nach sechs Siegen in Folge der erste kleinere Dämpfer für die "Stodbär‘n". Jetzt will der TSV Rang 1 gegen den Rivalen verteidigen. Nicht dabei ist Manuel Euler (Urlaub).

TG Straubing – Schöfweg (Sonntag, 14 Uhr): Dass sich Türk Gücü mittlerweile gefangen hat (zuletzt 2:1 in Oberpolling), kommt für Schöfwegs Trainer Matthias Süß wenig überraschend. "Sie haben richtig Qualität in ihren Reihen, gerade in der Offensive", lobt der 30-Jährige. Allerdings hat er beim Gegner auch einige Schwachstellen ausgemacht, die der SVS ausnutzen will. Mit der Arbeitseinstellung seiner Mannen während der Woche war Süß jedoch nicht zufrieden. "Wenn wir so spielen, wird es mit Zählbarem sicher nicht klappen." Die Schöfweger haben einige angeschlagene Spieler, über deren Einsatz erst kurzfristig entschieden wird. Sicher nicht mit dabei sind Jure Matic, Michael Weny, Christian Schwankl (alle verletzt), Simon Gigl (Urlaub) und Josef Löffelmann (privat verhindert).

Schalding II – Osterhofen (Sonntag, 15 Uhr): Vorgenommen haben sich die Schaldinger eins: "Wir sind zu Hause ungeschlagen und wollen das auch bleiben." Spielertrainer Manuel Mörtlbauer weist auch darauf hin, bei aller Freude auf das Topspiel "muss uns jedoch bewusst sein, dass wir alles reinwerfen müssen, um punkten zu können". Bis auf Thomas Schacherbauer meldet der 27-Jährige den Kader komplett, jedoch stehe hinter dem ein oder anderen angeschlagenen Spieler ein Fragezeichen, weshalb das Abschlusstraining abzuwarten sei. Tahsin Kabak, Daniel Eder und Andreas Obermeier: Trainer Martin Oslislo hat nach langer Zeit wieder den kompletten Kader zur Verfügung zum Gastspiel bei der Schaldinger Regionalliga-Reserve. Die Aufgabe könnte größer nicht sein: Auf eigenem Platz ließ der SVS II erst ein Gegentor zu und kassierte noch keine Heim-Niederlage. "Nach dem Unentschieden vergangenes Wochenende wollen wir gegen Schalding wieder einen Dreier holen. Es wird sicher keine leichte Aufgabe", sagt Oslislo.