Bei den Löwen liegen die Nerven blank: Fan-Wut und Tränen nach Blamage in Aue

19.10.2014 | Stand 19.10.2014, 20:56 Uhr

Beleidigungen und sogar Handgreiflichkeiten der Fans muss sich Rubin Okotie nach der Partie gefallen lassen, als er mit den Löwen-Anhängern spricht. − Fotos: dpa

Das hatte sich Markus von Ahlen ganz anders vorgestellt. Schlimmer hätte seine Cheftrainer-Premiere beim TSV 1860 München kaum verlaufen können. Die Löwen unterlagen gestern in der 2. Fußball-Bundesliga im Keller-Derby beim bisherigen Schlusslicht FC Erzgebirge Aue deutlich mit 1:4 (0:3) und stürzte am 10. Spieltag sogar auf einen Abstiegsplatz ab. "Wir haben einen unglaublich schlechten Start gehabt. Der Gegner nützt jeden Fehler aus. Das hat uns gelähmt", stöhnte von Ahlen. Auch nach der Partie waren die Löwen wie gelähmt, es flossen Tränen und die Fans geizten nicht mit markigen Worten.

Von Ahlen tendiert in der misslichen aktuellen Lage dazu, womöglich vom angestrebten offensiven Fußball "einen Schritt zurückzugehen". Vor 10000 Zuschauern in Aue glänzten nur die Gastgeber im Angriff: Kapitän René Klingbeil (2. Minute), Arvydas Novikovas (8.), Romario Kortzorg (15.) und Rica Benatelli (74.) erzielten die Tore für die Gastgeber – erstmals in dieser Saison kassierten die Löwen vier Treffer. Insgesamt sei sein Team "zu wenig zwingend" gewesen, klagte 1860-Coach Markus von Ahlen beim TV-Sender Sky. Dieser Zustand muss sich rasch wieder ändern. Allerdings: Die Nerven liegen blank beim Traditionsverein. Nach der Partie flossen bei Christopher Schindler bittere Tränen, die Fans reagierten mit Wut auf die Niederlage. Rubin Okotie musste sich am Zaun Beleidigungen und sogar Handgreiflichkeiten gefallen lassen. Im nächsten Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig stehen die Löwen nun mächtig unter Zugzwang.

− dpa