Bayerwald-Profi Mühl nach Club-Abstieg im Interview: Nur vorübergehend nicht erreichbar

24.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:04 Uhr

Abgestiegen und doch gewonnen: Der Bayerwäldler Lukas Mühl war in dieser Saison der Club-Spieler mit den meisten Einsatzminuten. Seine Zukunft lässt der Innenverteidiger im PNP-Interview offen. −Foto: Wolfgang Zink/imago images

Mit dem 1. FC Nürnberg ist er aus der Bundesliga abgestiegen. Doch der Regener Lukas Mühl (22) ist einer der Gewinner dieser Saison. Der Innenverteidiger war der Club-Akteur mit den meisten Einsatzminuten. Ob er mit den Franken in die 2. Liga geht? "Ich muss überlegen, welcher Schritt der richtige ist", sagt er im Gespräch mit heimatsport.de.

Herr Mühl, haben Sie den Abstieg schon verdaut?

Lukas Mühl: Ja, schon. So einen Abstieg will man natürlich nicht miterleben. Aber es ist halt jetzt so gekommen und wir haben es uns ja auch selbst zuzuschreiben. Wir sind nicht wegen den anderen abgestiegen, sondern wegen uns. Wir hatten viele Spiele, in denen wir unnötig Punkte liegen gelassen haben. Deswegen muss man leider sagen: Der Abstieg war verdient.

Ihre persönliche Saison war dagegen ja nicht abstiegsreif. Sie haben 31 Spiele gemacht, alle davon über volle 90 Minuten. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Mühl: Vor der Saison war das Ziel, möglichst viele Einsätze zu bekommen. Das habe ich geschafft. Ich war der Spieler mit den meisten Minuten in unserer Mannschaft und war Stamm-Innenverteidiger. Ich denke, ich habe mich gut entwickelt. Von daher: Persönlich war das für mich schon ein Schritt nach vorne. Ich habe gezeigt, dass ich auf Bundesliga-Niveau mithalten kann.

Gab es denn schon Signale, wie der Club mit Ihnen plant?

Mühl: Ich habe ja noch zwei Jahre Vertrag und sie würden gerne mit mir weitermachen, weil ich ja auch ein Eigengewächs bin. Aber als Fußballer hat man halt nur zehn bis fünfzehn Jahre und ich bin schon einer, der immer nach dem Höchsten strebt. Da überlegt man sich schon, was man macht. Ich habe ein gutes Standing in Nürnberg, fühle mich sehr wohl und weiß, was ich an der Stadt habe. Man muss einfach schauen, was sich im Sommer ergibt. Der Transfermarkt ist noch eher ruhig. Wenn was kommen würde, würde ich es mir anhören. Bisher gibt es aber noch nichts zu überlegen.

Welches Angebot müsste denn kommen, damit Sie überlegen?

Mühl: Über Vereine habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich muss mir überlegen, welcher Schritt der richtige ist. Ist der richtige Schritt, dass ich noch einmal mit Nürnberg den Aufstieg anpeile? Das wäre auf jeden Fall drin, wenn die Mannschaft zusammenbleibt. Aber in der Bundesliga bist du natürlich schon stärker im Fokus. Ich könnte nächstes Jahr noch einmal U21-Nationalmannschaft spielen. Mein Anforderungsprofil ist gut: Jung, Innenverteidiger. Vielleicht ist auch England interessant. Aber das sind Mutmaßungen.

Apropos: Die U21-EM geht bald los. Enttäuscht nicht dabei zu sein nach dieser Saison?

Mühl: Klar würde man da gerne mitspielen. Aber ich weiß, wie das Geschäft läuft. Da gibt es Entscheidungen, die man nicht so nachvollziehen kann. Aber ich nehme das ganz professionell und wünsche den Jungs viel Glück. Ich werde in meiner ganzen Karriere noch Entscheidungen mittragen müssen, die man als Spieler nicht verstehen kann. Das Ärgern darüber, bringt dir ja nur schlechte Laune. So fahre ich jetzt halt nach Bali, da werde ich meine Batterien aufladen und will von Fußball nichts hören. Ich schalte mein Handy auf Flugmodus. Also wenn Uli Hoeneß mich anruft, muss er es später noch einmal probieren. Ich bin nicht erreichbar. (lacht)

Das komplette Gespräch mit Lukas Mühl über seine persönliche Saison-Bilanz, seine Innenverteidiger-Sicht auf die Handregel und sein Saison-Highlight lesen Sie im Sportteil der Wochenendausgabe der Passauer Neuen Presse und Ihren Heimatausgaben (25./26. Mai)