Ruder-EM steht an
Balken im Wasser: Wimbergers schwieriger Weg zur EM – Stunde der Wahrheit folgt aber erst

09.04.2021 | Stand 17.09.2023, 22:07 Uhr

So greifen sie bei der Europameisterschaft an (von links): Wolf-Niclas Schröder (Berlin), Felix Wimberger, Maximilian Planer (Bernburg) und Paul Gebauer (Potsdam). Das vorerst wichtigste Rennen des Jahres für den deutschen Vierer steigt allerdings an Pfingsten. −Foto: Imago Images / Sven Simon

Früh im Jahr geht’s bei den Ruderern schon um Europameistertitel – und im deutschen Vierer greift Felix Wimberger (31) vom Passauer Ruderverein mit an. Am Freitag geht das Quartett in Varese zum ersten EM-Rennen aufs Wasser.

Wenn Wimberger, der seit Jahren in Dortmund lebt und trainiert, davon spricht, dass "alles offen" ist bei diesen Titelkämpfen in Varese, dann meint er damit nicht nur die Ungewissheit vor dem ersten Regatta-Wettkampf des Jahres, sondern auch die besonderen Bedingungen, unter denen die Ruder-Elite den Corona-Winter und die damit verbundenen Einschränkungen in der Vorbereitung erlebte. Zweimal, so erinnert sich Wimberger mit Grausen, war er mit den Teamkollegen schon mit gepackten Taschen auf dem Weg zum Flughafen mit Ziel Richtung Trainingslager, ehe es hieß: Kehrt marsch. Vorkommnisse, die den ohnehin erschwerten Trainingsalltag "noch eine Spur ätzender" machten, wie Wimberger befindet. Wasser hat in diesen Zeiten halt manchmal doch Balken.

Für den Passauer ist es da zumindest beruhigend, dass er zusammen mit den Teamkollegen das Trainingsprogramm über den Winter ohne pandemiebedingte Ausfälle oder irgendwelche Wehwehchen überstanden hat. Nun hofft Wimberger, dass damit die Voraussetzungen geschaffen sind "die Probleme, die wir in der Vorsaison hatten, zu überwinden", wie er sagt. Nach Bronze 2019 hatte sich das deutsche Quartett im vergangenen Jahr in Posen mit Platz sechs begnügen müssen.

Diesmal dienen die Europameisterschaften Wimberger und Co. allerdings vorwiegend als Standortbestimmung. Die Stunde der Wahrheit schlägt an Pfingsten auf dem Rotsee in Luzern, wenn die letzten Startplätze für die Olympischen Spiele ausgefahren werden – was immer ein Startplatz angesichts der offenen Situation um die Spiele in Tokio letzten Endes auch bedeutet.

Aber an Ungewissheiten hat sich Wimberger, wenn auch oft zähneknirschend, mittlerweile gewöhnt. Am Freitag steht in Varese das erste EM-Rennen an, das Finale ist für den Sonntag angesetzt. Danach werden Felix Wimberger und seine Crew mit Dauer-Mitstreiter Max Planer mehr wissen.